Nachdem ich meinen ersten Eindruck verarbeitet habe und mein Problem mit Adobes grundsätzlicher Denkweise in Worte gefasst habe, stehe ich weiterhin etwas ratlos da.
Lightroom 6 werde ich natürlich weiter nutzen, solange es sinnvoll ist und funktioniert. Ein Abo möchte ich eigentlich nicht – weil ich Abos nicht mag und weil ich Adobe kein falsches Signal senden möchte.
Eines ist aber klar: An Lightroom ist offensichtlich ein Ende – jedenfalls für mich. Ich habe mir vor einiger Zeit bereits Capture One Pro angesehen, ich war also schon auf der Suche nach einer Alternative und ich bin es noch. Ich nutze diesen Beitrag, um eine Liste von Anwendungen zu sammeln, die immer wieder als Alternative genannt werden, wenn Menschen wie ich sich zu ihrer Unzufriedenheit mit Adobe äußern wink
Was Lightroom kann
Alternativen für Lightroom werden einem schnell entgegen geworfen. Doch sind diese Alternativen auch wirklich solche? Dazu muss man erst einmal verstehen, was Lightroom alles kann – Bei allem Frust auf Adobes Philosophie und Neuentwicklung ist Lightroom an sich ein wirklich mächtiges Werkzeug.
- Katalogverwaltung / DAM.(Digital Asset Management) In einem Katalog werden massenhaft Bilder verwaltet in Ordnern, Sammlungen, Intelligenten Sammlungen die sich abhängig von Bild-Metadaten füllen, Stichwörtern und so weiter. Man kann Bilder nach diversen Kriterien finden/filtern um sie dann zu oortieren, zu bearbeiten etc.
- RAW Entwickler. RAW-Daten werden zu einem Bild interpretiert und es gibt viele Werkzeuge um den Look zu bestimmen. Einstellungen können als eigene Vorlagen gespeichert werden und solche Vorlagen können online mit anderen getauscht werden, es gibt ein großes Angebot an freien und kommerziellen Vorlagen bis zu aufwendigen Kameraprofilen, die weit über die üblichen Regler hinaus gehen. Flecken sind mit einem Klick weg, Lokale Anpassungen leicht möglich.
- Drucken. Bilder können einzeln oder mehrere gemeinsam auf einem Blatt gedruckt werden. Es gibt feste Layouts (alle Bilder auf einer Seite sind gleich groß) und freie Layouts (z.B. um ein Bild in verschiedenen Größen zu drucken), Bilder können im Druck-Rahmen verschoben werden wenn das Seitenverhältnis sich unterscheidet und alle Layouts können selbst erzeugt und gespeichert werden. Der Druck kann auch in eine Bild-Datei erfolgen um diese dann extern auf Forex, Alu, oder was auch immer drucken zu lassen.
- Karte. Fotos mit Geo-Location werden auf einer Karte angezeigt und über diese Karte kann man Fotos filtern/auswählen. Per Drag&Drop kann man Fotos auf die Karte ziehen um ihnen eine Geo-Location zu geben.
- Buchdruck. Es gibt mehrere Seiten-Layouts und Buchgrößen aus denen man wählen kann. Bilder und Texte können gesetzt werden. Man kann das Buch dann bei Blurp direkt bestellen oder als PDF ausgeben um es einem anderen Druckanbieter zu geben.
- Web. Fotos können per Klick als HTML auf den eigenen Webspace geladen werden. Hier wurde allerdings lange nichts mehr gemacht – benutzt das noch jemand ernsthaft?
- Diashow. Bilder können als Diashow gezeigt werden, auch mit Musik und die Slideshow lässt sich auch exportieren als Video oder als PDF.
Das ist eine ganze Menge. Manches davon ist besser, anderes nicht so gut oder vernachlässigt. Persönlich finde ich die Katalogverwaltung wirklich gut (mit Luft nach oben), den Entwickler gut zu bedienen (es fehlen ein paar moderne Funktionen), das Druckmodul wirklich gelungen (leider nicht immer ganz präzise) und das Buchmodul immer wieder praktisch.
Ich kenne keine Alternative. Kein mir (bisher) bekanntes Programm kann diesen Funktionsumfang vollständig ersetzen oder sogar besser machen.
Das müssen wir im Hinterkopf behalten bei der Suche nach “Alternativen zu Lightroom” – Es wird immer darauf hinaus laufen, dass es Teillösungen sind und dass man mehrere Programme einsetzen muss. Kann gut sein, kann störend sein.
Alternativen – Oder als solche genannte
Das hier soll nur der Auftakt einer Serie sein. Hier also eine Liste an Programmen, die mir gerne genannt werden, wenn es um Alternativen zu Lightroom geht.
Capture One Pro
Soweit ich bis jetzt weiß, der eheste Ersatz für Lightroom. Ich habe mir Version 8 ausführlich angesehen und ich wollte es gerne haben, ich wollte es mögen weil ich unbedingt von Lightroom weg wollte. Es ist Capture One aber nicht gelungen mich zu überzeugen. Wen das Thema interessiert, hier der Link zum Fazit meiner Capture One Reihe, darin ist auch ein Inhaltsverzeichnis zu allen Teilen enthalten.
Kurz: Die Bedienung fand ich unschlüssig (was wirkt auf alle selektierte, was nur aufs aktive Bild?), Fullscreen-Modus merkte sich meine Einstellungen nicht, Dual-Monitor-Setup nicht gut gelöst, Stichwortverwaltung noch schlechter als Lightroom (da hat sich bei Version 9 aber etwas getan), Druckmodul deutlich hinter Lightroom zurück, Bedienung sehr technisch und Elemente sehr klein, bei kleinem Display unhandlich weil Werkzeuge dauern auf- und zuklappen statt zu scrollen.
Andere
Weitere Anwendungen, die ich mir noch nicht genauer angesehen habe, sind:
- Darktable – Open Source, fing als Lightoom-Clone an, hat aber immer wieder Funktionen bekommen, die besser waren. Gutes Entrauschen-Werkzeug zum Beispiel. (Alles Hörensagen, ich habe es noch nicht selbst ausprobiert)
Nachtrag: Hier zu meinem Review - RAW Therapee – Auch Open Source? GNU Lizenz? Den Umfang kenne ich noch nicht.
- Aftershot Pro – von Corel. Soweit ich weiß ein RAW-Entwickler aber keine Katalogverwaltung. Es ist aber ein Verzeichnis-Browser enthalten. Statt Import also direkt Zugriff auf Verzeichnisse. Suche, Filter? Weiß ich noch nicht.
Nachtrag: Hier zu meinem Review - DxO PhotoLab AKA OpticsPro – Soweit ich sehe auch nur ein RAW-Entwickler (Einzelbild), kein Browser, keine Verwaltung. DxO hat weitere Produkte/Plugins im Angebot wie ViewPort und FilmPack.
Nachtrag: Hier zu meinem Review - Macphun Luminar – Sind direkt auf Adobes Ankündigung aufgesprungen mit ihrer Homepage bigsmile (zum Zeitpunkt dieses Beitrags). Ist ein RAW-Entwickler (Einzelbild; Batch-Bearbeitung) und hat noch keine Katalogverwaltung. Macphun bietet weitere Produkte für s/w-Konvertierung, HDR, etc. die als Plugin genutzt werden können.
Für 2018 ist aber ein DAM, also eine Verwaltung angekündigt! Das könnte sehr interessant werden
Nachtrag: Hier zu meinem Review
- On1 Photo RAW – Hat eine Fotoverwaltung (soweit ich verstehe eine Mischung als direktem Verzeichnis-Zugriff und Datenbank für Metadaten; Expliziter Import soll aber nicht notwendig sein) und RAW-Entwickler. Ich hatte On1 Photo eine Zeitlang im Einsatz um vor dem Import nach Lightroom eine schnelle Bildauswahl zu treffen – Das ging extrem schnell. Wenn der RAW-Entwickler gut ist und gute Möglichkeiten bietet, kann das ein sehr interessante Produkt sein.
Nachtrag: Hier zu meiner Review - Hasselblad Phocus – Soweit ich erkennen kann, keine Verwaltung sondern Einzelbild-RAW-Entwickler.
Nachtrag: Hier zu meinem Review - Affinity Photo – Falsche Baustelle smile Das ist eine sehr gute Alternative zu Photoshop aber nicht zu Lightroom. Keine Verwaltung und der RAW-Entwickler hat bei weitem nicht die Qualität von Lightroom, Capture One oder Luminar (die drei habe ich schon selbst gesehen). Es kursiert immer wieder, das Serif ein DAM bringen wird. Bestimmt, aber das wird noch dauern. Rechnet nicht 2018 damit.
We aren't currently developing a DAM program, but we may in the future. smile
— Affinity (@affinitybyserif) October 19, 2017
- DigiKam – Noch ein OpenSource Projekt. Scheint eine Album-Verwaltung/DAM und RAW-Entwicklung zu haben. Ich lese auch etwas von einem Kalender-Generator, Druck, Diashow…
- Photovio – OpenSource, Nur ein RAW-Entwickler ohne Verwaltung. Laut Beschreibung gemacht, um zusammen mit DigiKam, F-Spot, Shotwell und Gimp genutzt zu werden
- LightZone – OpenSource, Browser und RAW-Entwickler. Suche über Metadaten? Unklar vom schnellen Blick auf die Seite.
- ACDSee – DAM und RAW-Entwickler, gibt es in verschiedenen Preisstufen mit unterschiedlicher Ausstattung. In der Maximalausstattung auch mit Ebenen-Funktion für Compositing.
- SILKYPIX Developer Studio – Nur ein RAW-Entwickler ohne Verwaltung. Merkwürdiger erster Eindruck bei mir, weil: Keine Videos auf der Webseite, schlecht aufgelöste Bilder bei den Text-Tutorials, bei Youtube findet man Videos von “SilkySoul” mit Text-to-Speech-Stimme, ist das etwas offizielles?
- Picktorial – RAW-Entwickler. Eine Verwaltung gibt es nicht. Ordner können in die Anwendung gezogen werden und sie werden auf neue Fotos hin überwacht. Bearbeitungen werden vermutlich als Sidecar-Files bei den Bildern gespeichert. Stichworte und Suche soll es aber geben. Sieht ansonsten recht mächtig und modern aus.
Nachtrag: Hier zu meinem Review - Photo Ninja – RAW-Entwickler mit einfachem Datei-Browser, kein DAM. Von den Machern von Noise Ninja. Sie empfehlen Photomechanic als DAM. Ob die beiden also gut zusammen passen?
- Zoner Photo Studio X – Direkter Dateizugriff mit Katalog für weitergehende Verwaltung, Online-Galerien und Druck-Exporte für Kalender, Bücher, etc. ist neben einem RAW-Entwickler enthalten. Allerdings: Nur für Windows! Damit scheidet es für mich aus und ich werde es nicht testen. Für Windows-Nutzer aber vielleicht einen Blick wert, schreibt gerne Eure Erfahrungen dazu als Kommentar.
- Exposure X3 – Von Alien Skin Software, die ich von Früher her von verschiedenen Photoshop-Plugins kenne.
Nachtrag: Hier zu meinem Review
Kombinieren
Man sieht schon ohne Tests, dass es einen vollständigen Ersatz für Lightroom derzeit nicht gibt.
Vielleicht wird man kombinieren müssen… Vielleicht muss man zu einer Bildverwaltung greifen, wie Photomechanic oder On1 Photo (scheint es nicht mehr ohne Bearbeitung zu geben) – bestimmt gibt es noch andere reine DAM Tools – und dann einen reinen RAW-Entwickler dahinter schalten. Keine Ahnung wie sinnvoll / bequem das ist, wie man in der Verwaltung die Bearbeitung auch im Thumbnail sehen kann oder nicht oder wie man Bearbeitungen übertragen kann etc.
Sehr sicher wird man aber externe Tools benötigen für den Druck und die Bucherstellung.
Wenn Ihr weitere Alternativen zu Lightroom kennt, schreibt mir gerne einen Kommentar, dann ergänze ich das hier. Wenn Ihr schon Erfahrungen mit den genannten Tools habt, freue ich mich ebenfalls über Kommentare smile
Wenn Ihr gute Tools als Ersatz für das Lightroom Druck-Moduls und das Buch-Modul kennt, bitte hinterlasst mir ebenfalls einen Kommentar, ich werde das dann auch hier sammeln.
Ich habe mir nach Adobes Ankündigung nochmal die neueste Beta von On1 Photo Raw 2018 angesehen. Wie auch schon in der 2017er Version ist die Bildqualität unfassbar schlecht. Ich weiß nicht, was die da falsch gemacht haben, aber bei etwas höheren ISO-Werten (800-1600) habe ich da ein irres Farbrauschen in den Bildern und Details gehen komplett verloren. Bei allen anderen Programmen, die ich im Vergleich kurz angetestet habe, war das um Welten besser. Ob nun Lightroom selbst oder Capture One, DxO oder der Raw Entwickler von Affinity. Eigentlich schade, preislich wäre das sehr attraktiv und sonst sieht es auf den ersten Blick auch nicht schlecht aus.
332 Euro (mit MwSt) für Capture One finde ich echt viel Geld. Auch da kommen ja ab und an noch Kosten für Updates dazu. Im Grunde wäre ich mit einem schnelleren Lightroom vollkommen zufrieden, aber 11,89 pro Monat? Ist halt nur Hobby, ich sitze nicht täglich am Rechner und sortiere Bilder.
Aus welcher Kamera kamen die High-ISO RAW? Ich habe mir die Demo auch schon geladen und habe mal ein Bild damit entwickelt. Allerdings ISO 200 – das war OK. (Olympus E-M1 mk1)
Aus der Panasonic G81.
aus der open-source-Ecke ist darktable m. Mn. nach das umfangreichste Tool.
Katalogverwaltung / DAM. Stichwörter zuweise, auch hierarchisch. Lightroom-Schlagworter können importiert werden.
RAW Entwickler. Hast Du oben schon beschrieben. Nicht vorhandene Profile (Objektive, Kameras etc.) können anhand von Anleitungen selbst erstellt werden.
Drucken. Bilder können einzeln mit >Farbprofil in eine pdf gedruckt werden.
Karte. Fotos mit Geo-Location werden auf einer Karte angezeigt. Per Drag&Drop kann man Fotos auf die Karte ziehen um ihnen eine Geo-Location zu geben. Über ein gpx-Datei ist dies auch im batch möglich. Es fehlt eine Filterung der Bilder z. B. anhand eines Auswahlrahmens in der Karte.
Buchdruck. gibt es so nicht.
Web. Webgalerie kann erstellt werden, hochladen per ftp nötig. Anbindung an flickr, facebook, google+ integriert
Diashow. vorhanden. Allerdings nur als Viewer für eine gewählte Selektion, kei Export nach Video z. B.
In der Auflistung fehlen noch Photivo und Lightzone (mit einem sehr eigenen Ansatz).
noch was zu RAWTherapee:
hat ‘n Filebrowser, aber kein DAM.
und ja, ist open source:
“RawTherapee is free and open source software, meaning you can use it free of charge, wherever you like on whatever hardware you like, as long as you abide by the copyleft GPLv3 license. Download the source code, modify it, feel free to do what comes to mind. We believe in open software.”
Hallo Boris,
Cpature One ist inzwischen bei der Version 10.2 und da hat sich seit Version 8 ne Menge getan.
Da würde sich ein aktueller Test ja duchaus anbieten.
Ich habe die Changelogs jeweils beobachtet. Da war jetzt noch nichts dabei, was mich zu einem erneuten Test bewegt hätte ;)
Meine verlinkte Serie kann man durchaus als Basis nehmen und die Changelogs der Version 9 und 10 mit meinem Fazit abgleichen – so kann jeder sehen, ob die Kritikpunkte, die auf ihn selbst passen, in neueren Versionen behoben sein sollen.
Ich bin mal zu OnOne gezwungen worden und seitdem ist die Software bei mir ganz unten durch und wird nie wieder angefasst…
https://danielbierstedt.de/fototv-challenge-2014-onone-fine-art/
Mein allererster Test mit On1 RAW kann das nur zum Teil bestätigen. Große Dateien habe ich nicht bekommen (habe aber nur im RAW-Entwickler gespielt und bin nicht in andere AddOns/Module gesprungen).
Langsam ist es im Develop-Modul wenn man zwischen Bildern (mit Bearbeitung) wechselt – DAS ist ECHT heftig o.O – im Browser ist es sehr flott weil ohne Bearbeitung die eingebetteten Vorschauen genutzt werden (ich hatte On1 Photo mal als Vorauswahl für Lightroom genutzt deswegen)
Hier ein paar Bemerkungen zu Programmen, die schon benutzt habe:
1) Aftershot Pro: Extrem performant, leider wurde die Datenbankfunktion mit jeder neuen Version beschnitten. Benutze es daher nicht mehr.
2) Rawtherapee: Ein reiner Rawkonverter. Kürzlich ist die Version 5.3 erschienen. Unterstützt jetzt “Lensfun” zur Objektivkorrektur, man kann aber auch “lcp-profiles” von Lightroom einbinden. Unterstützt Mehrkern CPUs, aber kein OpenCL. Benutze ich gerne, um mal ein einzelnes Foto zu bearbeiten. Der Funktionsumfang als Rawkonverter ist extrem hoch.
3) Darktable: Wurde optisch Lightroom angelehnt. Großer Funktionsumfang und unterstützt OpenCL. Kann zudem mit Plugins (lua Scripts) erweitert werden. Ist seit einem Jahr mein primärer Rawkonverter/DAM und ich bin sehr zufrieden.
ich bin damals von Bibble/Aftershot zu Lightroom gekommen, weil es nach der Übernahme durch Corel immer mehr bergab ging und essentielle, massive Fehler einfach nicht gefixt wurden. Dagegen ist der Support bei Adobe richtig fluffig. Corel hätte mit der Aftershot-Basis die Chance gehabt einen echten Gamechanger aufzubauen, aber wie bei vielen anderen aufgekauften Lösungen haben sie es wieder mal vergeigt, weil sie die Kundschaft nicht verstehen. Erinnert sich noch wer an WinZip….?
Ansonsten ist da momentan wenig bis nichts, was LR in dem Umfang das Wasser reichen könnte. Zumal Du eines der IMHO wichtigen Features in Deiner Aufzählung noch vergessen hast: Es gibt massig Plugins, um externe Dienste direkt aus LR zu bespielen. DigiKam hat viele gute Ansätze, aber der interne/eingebundene RAW-Konverter ist einfach schlecht. Und nen externen Konverter, um sich dann wieder zu jeder RAW-File noch ne TIFF-Datei daneben zu legen will man ja auch nicht….
Ich bin auch nicht begeistert vom Abo, aber den Preis von 11,89€/Monat finde ich eher günstig und damit kann ich die Zeit gut überbrücken, bis es eine gute Alternative gibt.
Und die wird kommen, denn die Unzufriedenheit der Wechselwilligen ist auch der Konkurrenz von Adobe sicher nicht unbekannt.
Ich sag mal: im April 2019 ist es so weit…
Was mich bei Capture One nachdenklich macht:
Die Vollversion kostet aktuell 369,- alle 1,5 bis 2 Jahre kommt ein Update zum „vergünstigten“ Preis von ca. 100,- dazu, wenn ich es richtig sehe.
Allein für die 369,- kann ich 31 Monate den Fotografie Plan von Lightroom nutzen und habe noch nicht drauf gelegt und Photoshop und die Mobilnutzung noch „kostenlos“ on top.
Die generelle Abneigung gegen Abos in Ehren, aber im Vergleich zu Capture One, ist LR Classic CC jedenfalls die wirtschaftlichere Alternative.
Wenn Adobes Cloud Schluckauf hat oder Deine Internetleitung, dann siehst Du den Unterschied.
Gestern las ich von einem Fotografen, der in einem Jahr 10 Tage lang (auf 2-3 Ausfälle) nicht an seinen Aufträgen arbeiten konnte.
Paddy schilderte, wie LR auf dem Schiff nicht mehr funktionierte wegen Lizenzprüfung.
Und: Apple schaltet die Verifizierungsserver für ältere Produktversionen recht schnell ab (auf iOS10 kann ich nicht mehr zurück). Wann wird Adobe bei den Onlineprüfungen ältere CC Versionen ablehnen und zum Update zwingen? (Was wieder andere Probleme nach sich ziehen kann)
Ich bin Abo-Kunde und erwarte, noch sehr lange mit Lightroom Classic weiter zu arbeiten. Anfangs fand ich das Abo-Modell auch gewöhnungsbedürftig. Aber da ich auch Abos bei Netflix, Telekom, Spotify, Audible und zeitweise auch anderen Inhaltsanbietern habe, fügt sich Adobe da mittlerweile nahtlos ein. Abo ist halt derzeit das Mainstream-Bezahlmodell. Und solange der Inhalt (und das Preis-Leistungsverhältnis) stimmt ist da aus meiner Sicht nichts grundsätzlich falsch dran. Ich würde Pay-Per-Use/View vorziehen, da man da beliebig auch mal pausieren könnte aber gibt’s halt nicht.
Lightroom Classic wird es nach meiner Einschätzung noch über Jahre geben und wenn es dann doch stirbt, kommen die Alternativen wahrscheinlich ganz von selbst. Ich bin nach wie vor nicht beunruhigt. Und mit Lightroom 6 kannst du nur solange arbeiten, bis deine Kamera den Geist aufgibt (was ich wirklich nicht hoffe) oder du aus anderen Gründen die Kamera wechseln möchtest (spätestens beim nächsten Workshop wirst du nicht mehr alle RAWs der Teilnehmer importieren können).
naja, da verwechselst Du aber was:
bei den von Dir aufgezählten Anbietern bist Du Kunde, bei Deinen Bildern Produzent.
Wenn mir jemand das Gucken eines Films “verweigert” => technische Störung, dann ist das “ärgerlich”.
Wenn mir jemand das Arbeiten verweigert, dann ist das (für mich) Enteignung: es sind MEINE Daten, die ich für MEINE Arbeit/Aufträge etc. brauche. Da sollte eine gewisse Zuverlässigkeit gegeben sein – und die sehe ich nicht, wenn ich nicht nur auf meine eigene Ausrüstung, sondern auch noch auf die Befindlichkeiten von irgendwelchen Internet-Providern und Bezahlservern Rücksicht nehmen muß.
Logische Folge für mich: open source.
Mit Interesse habe ich deine Beiträge zu Lightroom Alternativen gelesen. Ich habe auch immer mal wieder das eine oder andere Programm ausprobiert. Früher habe ich Picasa und Lightroom parallel genutzt, aber Lightroom und ich sind nie richtig Freunde geworden. :-) Lightroom 6 habe ich vor einem halben Jahr dann auch von meinem Rechner deinstalliert. Jetzt arbeite ich nur noch mit Zoner Photo Studio X. Mit Version 18, noch ohne Abo, bin ich gewechselt. Leider wurde dann in Version X auf Abo umgestellt. Da ich gerne mit dem Programm arbeite bin ich mitgegangen. Ich finde Zoner X ist ein tolles Programm in Bezug auf Verwaltung und Bearbeitung. Ich finde es super ausbalanciert in Bezug auf die Fähigkeiten und den Look. Ich mag auch keine rein datenbankbasierten Programme. Meine Ordnerstruktur will ich in jedem Fall abgebildet wissen. Natürlich will ich darüber zusätzlich eine Datenbank laufen haben. Support funktioniert, Feedback ist schnell. Für mich passt es. Durch das Abo vielleicht nicht eine passende Alternative, trotzdem würde mich deinen Meinung doch sehr interessieren.
Danke für den Hinweis – ich habe Zoner X in meiner Übersicht ergänzt, siehe: https://foto.nsonic.de/lightroom-alternativen/
Da es aber nur für Windows verfügbar ist, habe ich dazu keine Meinung – Es läuft auf meinen Macs nämlich nicht ;)
Auf Win habe ich mich vor fast 2 Jahren für Zoner Photo entschieden, nachdem ich mir rund 1 Duzend Fotoprogramme angesehen habe.
Meine Vorgaben waren 1) Adobe (LR und PS) loswerden, 2) möglichst nur 1 Programm für Verwaltung und Bearbeitung, 3) Verwaltung strikt am File System orientiert ohne undurchsichtiges DAM (das ist bei LR nicht optimal gelöst, bei Bridge dagegen schon), 4) es sollte auf Win10 auch noch gut aussehen ohne altbackenes Win-Fenster- und Buttondesign.
Dazu passte nach meiner Ansicht ZPS. Ich finde es sehr leicht bedienbar, mit guten Entwicklerfunktionen und guter Bildbearbeitung. Ausgerichtet ist es nach meinem Eindruck auf Hobbyfotografen und der Hersteller liefert viele Tipps und Informationen zu fotografischen und optischen Basics. Jetzt brauche ich nur noch so was für Mac, z. B. XnView MP, das sieht aber nicht so gut aus.
ZPS ist zwar inzwischen ein Abo, man kann aber die letzte Version nach Abokündigung weiternutzen, man bekommt eben keine Updates mehr. Und der Preis (ich meine 39 Euro pro Jahr) ist nicht mit den 720 Adobe-Euro pro Jahr vergleichbar (ich brauche auch InDesign, die reine PS-Lösung tut es nicht … BTW: QXP wird bei mir ID CS6 ersetzen).
Es sieht so aus, als ob das darktable-Team seinem Rhythmus treu bleibt und zu Weihnachten ein neues update rauskommt:
http://www.darktable.org/2017/12/darktable-2-4-0rc1-released/
Im Kapitel “Hell Froze Over” findet sich ein Hinweis, daß Windows hinkünftig unterstützt werden solle (die bisherigen RC machen einen guten Eindruck, soweit ich das sehe), und unter “New Features And Changes” findet sich als letzter Punkt “Support basic import of Lightroom 7 settings”, das kann ich mangels Lightroom nicht checken. Gemeint ist hier aber wohl, daß grds. Entwicklungseinstellungen übernommen werden, und auch hier scheint es wohl darum zu gehen, ausgehend von diesem älteren Ansatz http://www.darktable.org/2013/02/importing-lightroom-development/ die Weiterentwicklung in Lightroom besser abzudecken – wohlgemerkt: “basic”, denn zu 100% kann kein RAW-Konverter die Einstellungen eines anderen übernehmen.
(Das zu checken wäre dann wohl eine Weihnachtsurlaubsbeschäftigung für jemand, der auch Lightroom am Start hat …).
Metatags kann darktable schon länger sowieso importieren.
Schöne Übersicht Boris! Ich persönlich komme an Lightroom nicht drum herum. Auch wenn mittlerweile selbst Luminar eine Bildverwaltung hat und die eine oder andere Software in manchen Bereichen die Nase vorne hat, bildet Lightroom für mich das beste Gesamtpaket.