Gedanken

Lightroom & Adobe – Es fängt an zu nerven

Bagger Abriss Baustelle

Dieser Beitrag ist nur für die Fotografen unter Euch interessant, die mit Lightroom arbeiten oder überlegen dies zu tun. Es gibt hier keine Bilder zu sehen smile

Es ist nur Software, stimmt. Es gibt wesentlich wichtigere Dinge, auch richtig. Trotzdem muss ich das jetzt einfach mal aufschreiben denn es fängt wirklich so richtig an zu nerven.

Es geht um Adobe im Allgemeinen und Lightroom im Besonderen.

Ja, mir ist absolut bewusst, dass dieser Beitrag nichts an der Situation ändern wird – es tut trotzdem gut das mal aus den Fingern fließen zu lassen und ich kann hierauf verlinken anstatt jedem vom Neuen zu erklären, was mich so nervt. wink

Ich habe Lightroom benutzt seit der dritten oder vierten Beta Version und ich war komplett begeistert! Das war um 2006 wenn ich mich recht erinnere. Seitdem sind einige Jahre ins Land gezogen, inzwischen gibt es Version 6 und viele neue Funktionen sind hinzugekommen.

Warum jammere ich dann? Weil die Qualität nicht mehr stimmt. Lightroom wurde immer langsamer, instabiler, unfertiger. Anlass für diesen Beitrag ist die aktuelle Version 6.2 mit der Adobe endgültig den Vogel abgeschossen hat.

Geschwindigkeit

Es war toll, wie schnell man Früher in Version 1, 2 und auch 3 seine RAW-Dateien importieren konnte. Schnell waren die Bilder von der Speicherkarte auf die Festplatte übertragen und es wurden Vorschauen berechnet um möglichst zügig durch die Bilder blättern zu können zum Aussortieren. Klar, die Berechnung der Vorschauen brauchte immer eine kleine Weile, normalerweise war ein Shooting mit ein paar hundert Fotos aber nach einer Tasse Tee erledigt – und ich rede von einem Rechner aus dem Jahre 2006, also Core2Duo mit 2 GB RAM.

Version 3 war bereits nicht mehr ganz so flott aber durchaus noch in Ordnung. Vor allem das Blättern durch die – fertig berechneten – Vorschauen war noch zügig. Sehr schnell waren die guten Bilder markiert und es konnte mit der Bearbeitung losgehen.

Seit Version 4 bemerkte ich jedoch einen spürbaren Verlust der Geschwindigkeit. Ein neuer Core2Duo aus 2009 mit 4 GB RAM war nicht wirklich schneller als der alte Rechner aus 2006.

Dieses Verhalten wurde mit Version 5 noch schlechter! Blättern wurde langsamer, es dauerte, trotz berechneter Vorschaubilder, bis zu einer Sekunde um von einem Bild zum nächsten zu wechseln und das Bild dann auch scharf zu sehen. Wollte man hinein Zoomen um die Schärfe zu beurteilen, dauerte es plötzlich bis zu 12 Sekunden bis das Bild scharf gezeigt wurde – Nochmal, mit fertig berechneten 1:1-Vorschaubildern!

Ich habe keinen blassen Schimmer, was die Entwickler von Lightroom da gemacht haben. Nehmt Euch eine beliebige Bildbetrachtungssoftware aus den Jahren 2006 bis 2010 und werft dieser JPG-Dateien mit 12 bis 16 Megapixeln vor und staunt.

Vielleicht liegt es daran, dass stets ein Histogramm berechnet wird und Metadaten aus der Datenbank dazu geladen werden um diese dann auch anzuzeigen. Eine echte Entschuldigung ist das allerdings nicht und es ist anzunehmen, dass die Entwickler nicht selbst mit der Software arbeiten müssen.

Mit Version 5 war sogar das Scrollen durch die Thumbnails im Raster nahezu unbrauchbar – na gut, ich neige vielleicht zur Übertreibung, sagen wir, es ruckelte und verzögerte so sehr, dass es wirklich störend war. Mit dem Mausrad – Zwei-Finger-Swipe am Mac – die Liste der Bilder zu bewegen war dermaßen ruckelig, dass es nicht produktiv nutzbar war um ein Bild zu finden. Kurios: Fasste man den Scrollbalken mit der Maus an und zog diesen, so war es deutlich schneller und flüssiger, immer noch ruckelig aber deutlich besser.

Version 5 fraß dann auch schnell den kompletten Speicher auf und hörte dann noch nicht auf damit. Immer träger und träger wurde das Entwickeln, so dass ich mir angewöhnt hatte, Lightroom nach spätestens 20 Bildern zu beenden und neu zu starten.

Mir ist vollkommen klar, dass es Nutzer da draußen gibt, die das alles überhaupt nicht nachvollziehen können. Geschenkt. Es gibt sehr viele, vermutlich tausende, die es können – es liegt also nicht an meinen Rechnern oder meinen Installationen.

Sucht man im Internet, findet man Tipps wie Gigabyte-Große-Cachedateien noch größer zu machen, Kataloge und Vorschauen auf lokale SSD zu legen, RAM-Disks einzurichten, … Am Ende bringt das alles bedeutend weniger als man glauben würde. Es gibt Anwender mit aktuellen MacPro, den schnellsten SSD am Markt und 20+GB RAM und selbst dort wird es zäh.

Version 6 schien dann wieder Geschwindigkeit zu bringen. Scrollen durch die Thumbnails war nun endlich wieder brauchbar und ich würde sagen auf dem Niveau von Version 3. Blättern durch die Vorschaubilder wurde deutlich schneller, so dass ich jetzt wieder einigermaßen damit arbeiten konnte. Immer noch träger als es sein sollte aber mit Auge zudrücken brauchbar.

Also alles toll? Leider nicht.

Der Import wurde mit Version 6 so dermaßen träge, dass man sich fragt, ob Adobe auch bei einem lokalen Import immer erstmal kurz durchs Internet schaut oder zumindest die Internetgeschwindigkeit simuliert. sad …jetzt wo ich das so schreibe… die haben doch wohl hoffentlich für das Lesen der Dateien bei der Umstellung auf die Funktionen der CreativeCloud nicht, der Einfachheit halber, alle Dateizugriffe selbst programmiert und lesen die 20+ MB großen Dateien über eine Art lokalen Web-Service wenn man keine Cloud benutzt? Ja, absurder Gedanke… oder?

Nach einem Hochzeitsshooting war ich nicht in der Lage, die Bilder am ersten Abend nach meiner Rückkehr zu bearbeiten, weil der Rechner den ganzen Abend und die Nacht mit Kopieren und Berechnen der Vorschauen beschäftigt war.

Der Export wurde ebenfalls spürbar träger.

Stabilität und Qualität

Adobe möchte am liebsten alle zu ihrem Abo-Angebot bekommen. Irgendwas um 12 Euro pro Monat und dafür immer die aktuelle Version von Lightroom und Photoshop. Das mag verlockend klingen, wenn man wirklich jedes Jahr Photoshop-Updates gekauft hat. Habe ich nicht, ich nutzte immer noch CS5, für mich würde sich so ein Abo also nicht rechnen. Immer schnell Updates und neue Funktionen? Klingt verlockend – Aber Adobe liefert nicht! Ganz im Gegenteil!

Version 6 sollte Dank GPU-Unterstützung schneller werden. Kaum war es draußen – eine offene Beta-Phase gab es nicht – stellte sich aber heraus, dass Lightroom lieber abstürzte als schneller zu werden mit der GPU. Ups?! In vielen Blogs und Kommentaren war zu lesen, man möge doch die GPU-Beschleunigung abschalten um Abstürze zu vermeiden und um Lightroom schneller zu machen. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Und für die Techniker: Adobe setzte für seine GPU-Beschleunigung auf ein altes OpenGL, nicht auf ein aktuelles OpenCL. Warum weiß ich nicht.

Adobe löste das Problem dann mit einem Update – Lightroom kannte nun viele GPU die es nicht unterstützt und stellte die Option ab. Damit war einer der Kaufgründe einfach mal abgeschaltet.

Am Ende auch nicht wirklich schlimm, da in der Zwischenzeit bekannt wurde, dass die GPU ohnehin nur für einige ausgewählte Funktionen genutzt wurde. Unter anderem dafür, dass man beim bewegen der Einstellregler schneller ein Feedback sehen können sollte. Beim Berechnen der Vorschaubilder oder beim Export kam die GPU nicht zum Einsatz.

Die Abstürze wurden dann zwar weniger aber so ganz weg waren sie nicht. So richtig reproduzieren konnte ich die harten Abstürze auch nicht aber es passierte immer mal wieder.

Ganz schlimm war es, wenn sich die Bildschirmauflösung geändert hatte. Ich nutzte Lightroom gerne bei Workshops und hier wurde immer mal wieder ein Beamer ein- und ausgestöpselt. Die Auflösung auf dem Hauptbildschirm änderte sich dabei allerdings nicht, trotzdem konnte man Lightroom dann mit der Maus nicht mehr richtig bedienen weil Lightroom immer dachte, die Maus wäre woanders. Man wählte andere Dinge aus, Splitter waren nicht erreichbar… Neustart von Lightroom half. Das Problem hatte ich Früher nicht.

Und dann kam Version 6.2 raus… Über den Import-Dialog schreibe ich gleich noch – noch schlimmer war aber, dass diese Version dermaßen instabil war, dass produktives Arbeiten nicht möglich war. Adobe gab dies schließlich zu und entschuldigte sich. Sie wussten von dem Problem, konnten es aber nicht finden und haben das Update dann einfach mal freigegeben. Ein folgendes Bugfix half nur wenig.

Abo oder nicht?

Adobe meinte mal, dass Abo-Kunden sofort neue Funktionen bekommen wenn sie fertig seien. Käufer der einfachen Version müssten dann halt, wie schon immer, bis zum nächsten Release warten. Nun gut, ich konnte damit leben. So gab es eine Dehaze-Funktion um Dunst zu entfernen oder hinzuzufügen – eine Funktion, die mit der normalen Version über Presets auch zur Verfügung stand, die Bedienelemente wurden also einfach nicht ins Update gepackt. Geschenkt, stört mich nicht.

Es war zum Beispiel auch so, dass Käufer der normalen Version 6 schneller zum Produkt kamen als die CC-Kunden! Adobe-Webseite, Produkt wählen, kaufen, herunter laden. Als die ersten User schon mit den neuen Funktionen gespielt haben, hatten CC-Kunden noch nicht mal einen Hinweis, dass es überhaupt eine neue Version gab. Bei Updates war es teilweise ähnlich. Irgendwie nicht so clever von Adobe – Sollten die Abo-Kunden nicht bevorzugt behandelt werden?

Ich habe die Entwicklung bei Adobe genau beobachtet und immer wieder überlegt, ob ein Abo nicht doch spannend sein könnte, auf Dauer gesehen. Aber nein, wie ich es auch drehte und wendete

  • Mir ist es zu teuer – dafür, dass ich Photoshop kaum bis gar nicht mehr benutze; dafür, dass ich mit meiner 2-MBit-Leitung ohnehin keine Cloud nutzen würde; dafür, dass ich kein Tablet besitze und darauf auch nicht unterwegs irgendwelche Bearbeitungen machen wollte.
  • Ein steter Geldfluss an Adobe erscheint mir bei der gebotenen Leistung einfach falsch. Ich möchte mit meinem Geldbeutel entscheiden, welchem Anbieter ich mein Vertrauen ausspreche. Ja, das ist so ein Prinzip-Ding.

Und genau dieses Prinzip-Ding wird mir von Adobe immer wieder aufs Neue bestätigt. Zuletzt mit dem Import-Dialog in 6.2

Import-Dialog

Adobe meinte, dass der Import-Dialog zu kompliziert sei. Merkwürdig, wenn ich in all den Jahren von einem Programmteil nichts derartiges gelesen hätte, dann vom Import-Dialog. Ich fand den sogar stets sehr hilfreich, wenn z. B. die zu erstellenden Verzeichnisnamen als Vorschau in kursiv gezeigt wurden.

Adobe wollte es aber noch einfacher machen – und zwar nicht nur für die Abo-Kunden! Sowohl die CC-Version als auch die normale Version 6 bekam einfach mal ein Update auf Version 6.2. Wer würde glauben, dass dermaßen gravierende Änderungen in so einem kleinen Update-Schritt kommen würden:

  • Startete man den Import, sah man nun nicht mehr den Import-Dialog sondern eine Berglandschaft mit ein paar großen Schaltflächen darüber. WTF? Ich will keine fremden Stock-Fotos sehen!
  • Ein paar Möglichkeiten zum Einlesen hat man hier, oder man klickt eine Fläche um den eigentlichen Import-Dialog zu starten um von einer Speicherkarte zu importieren. Zwei Schritte statt bisher einem.
  • Der Dialog wiederum konnte nun weniger als zuvor. Kein Verschieben mehr. Dateinamen nur noch als Tooltip. Keine Vorschau mehr für anzulegende Verzeichnisse… und noch einiges mehr was nun fehlte.
  • Kein automatisches Auswerfen der Speicherkarte nach dem Import mehr! WTF?! Wenn ich nach einem Shooting mit 3 oder mehr Karten da sitze, soll ich nun im Finder einzeln auswerfen?

Der Unmut der Nutzergemeinde ist auch für Adobe nicht mehr zu überhören.

Ganz aktuell hat Adobe angekündigt, die alte Import-Erfahrung zurück zu bringen – was auch immer damit gemeint ist. Ich gehe nicht davon aus, dass sie einfach den alten Dialog wieder einbauen. Einige jubeln nun gleich und freuen sich, dass Adobe zuhört bigsmile ROTFL – Sorry, die hören nicht zu, die versuchen Ihren Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Was sie dann tatsächlich liefern werden? Warten wir es doch erst mal ab.

Zuhören scheint für Adobe eher schwierig zu sein. Es gibt eine Webseite um Wünsche und Ideen an Adobe zu richten. Ich habe dort mal gesucht und alle meine Wünsche bereits gefunden, von vielen anderen Nutzern vor Jahren – Jahren! – gestellt. Nicht einer – keiner einziger – wurde in die Tat umgesetzt. Presets mehr als 2-Stufig strukturieren? Filter-/Such-Feld für Presets wie bei den Stichworten? Stichwortverwaltung verbessern? Ich könnte mehrere Blogbeiträge damit füllen. Nichts wurde getan. Ich bleibe dabei: Adobe hört eben NICHT zu! Erst wenn ein wütender Mob von hunderten oder tausenden Nutzern einen gewaltigen Shitstorm lostritt, ist eine Reaktion zu erkennen. Zuhören geht anders.

Adobe darf mich gerne mal einladen für einen Blick hinter die Kulissen um mich vom Gegenteil zu überzeugen. Dem Marketing-Sprech glaube ich jedenfalls nicht mehr.

Generell

Adobe brachte mit der Version 6 auch neue Funktionen – meiner Meinung nach aber völlig überflüssig. Warum? Wenn eine Funktion nicht zu 100% zuverlässig ist, dann macht sie am Ende mehr Ärger als Nutzen.

Nehmen wir mal die Gesichtserkennung. Ich habe schon im Vorfeld geunkt, dass das nichts werden kann. Und so kam es auch. Man kann sich bei Lightroom 6 nicht einmal darauf verlassen, dass auf einem Bild mit 4 Gesichtern auch wirklich alle 4 erkannt wurde – Ich rede nicht davon, die richtige Person zu identifizieren, nein, ich meinte einfach nur die Information, dass da 4 Gesichter sind!

Geht man nämlich in einem zweiten Schritt manuell durch die erkannten Gesichter, so kann man die falsch erkannten – von denen es auch nach Training viele gibt – korrigieren, man sieht dann aber nicht, dass auf vielen Bildern noch weitere Personen vorhanden sind, die Lightroom gar nicht als solche erkannt hat! Das hilft mir genau gar nichts! Da bin ich schneller und zuverlässiger, wenn ich das bei der Sichtung der Bilder schnell mit Stichworten selbst erledige.

Dabei gäbe es so viel zu tun und zu verbessern:

  • Die Stichwortverwaltung wurde seit der ersten Version nicht wirklich angefasst. Importiert man aus anderen Katalogen, kommen doppelte Stichwörter in den eigenen Katalog wenn diese auf anderen Hierarchieebenen liegen, eine einfache Möglichkeit dies zu erkennen oder gar aufzuräumen gibt es nicht. Überhaupt ist der Umgang mit einer Hierarchie-Struktur bei den Stichworten extrem mangelhaft – Drag&Drop eines Keywords durch einen langen Baum ist mühsam, dies mit 10 Stichworten zu machen eine Strafe!
  • Speicherlöcher werden nicht behoben
  • Anzeige der JPG-Vorschauen wird nicht richtig schnell, Zoom in fertige 1:1-Vorschauen teilweise immer noch verdammt träge – es ist nicht ganz klar wann und warum.

Adobe

Meine Frage an Adobe ist, wer denn eigentlich die angepeilte Zielgruppe ist? Möchte man den Laien, den Gelegenheits- und Freizeit-“Knipser” ansprechen? Wirklich? Arbeitet der wirklich mit RAW und braucht so ein Werkzeug überhaupt? Oder möchte man Profi-Fotografen ansprechen die mit der Fotografie ihr Geld verdienen? Warum glaubt man dann aber, dass der Import-Dialog zu kompliziert sei?

Hey, Adobe, Lightroom ist schon jetzt um so vieles simpler, geradliniger als alle Alternativen die ich bisher kenne! Lightroom ist dadurch schon jetzt für viele zu fixiert, zu wenig anpassbar. Das ist der Preis der Einfachheit. Wie einfach wollt Ihr es denn noch machen? Karte in den Rechner stecken und direkt eine vollautomatische Bearbeitung?

Wer trifft denn bei Adobe die Entscheidungen? Leben die noch auf demselben Planeten wie die Fotografen? Haben die einfach keine Ideen mehr und saugen sich irgendwelche möglichst coolen sexy-Oberflächen aus dem Hut statt die wichtigen aber anstrengenden Dinge anzugehen?

Mir kommt Adobe derzeit komplett orientierungslos vor – zumindest was Lightroom betrifft. Ich lästere gerne mit meiner Vermutung, dass die ursprünglichen Softwareentwickler nicht mehr bei Adobe sind und die neuen den Quellcode nicht verstehen oder sich nicht trauen etwas anzufassen… und wenn sie es doch tun, bricht alles zusammen.

Lightroom ist im Grunde ein tolles Werkzeug. Ich mag den Workflow, die Bedienung ist simpel und ich bin schnell mit 1000 Fotos fertig – oder ich war es, bevor Lightroom immer langsamer wurde. Es gibt viele Presets und Plugins am Markt. Die Idee finde ich also sehr gut – Ich wünschte, Adobe würde die Unterstützung für die neuen Kameras und Objektive für Version 3 oder 4 anbieten… Ich würde vermutlich sofort ein Downgrade durchführen.


20 Kommentare

  1. Guter Artikel, spricht mir aus der Seele!

    Ich fürchte leider wirklich, dass man bei Adobe ein bisschen neidisch auf Apple und ihre Photos App schaut – die ist ja wirklich gut für Einsteiger und Hobbyknipser (die, die sich im MediaMarkt eine DSLR andrehen lassen und dann “die mit der tollen Kamera sind”). Unter Windows gibt es da nichts, aber auch gar nichts, leider. Und in diese Lücke scheint Adobe mit einem Klickibunti-Import-Dings (das dann vielleicht auch noch alle “Auto”-Buttons einmal aktiviert nach dem Import?) springen zu wollen. Die Profis kaufen’s eh, weil sie von anderen Profis abhängig sind (Presets…), die es schon haben.

    Sogar bei der Bildqualität sind Capture One und co. teilweise besser (schonmal ein Sony RAW in LR und C1 verglichen?), wenn die Konkurrenz jetzt noch ein bisschen mehr vom Workflow mit aufnimmt (=gute Katalogisierung!), dann könnten die bald wirklich wirklich interessant werden.

  2. Ich kann das alles nur Unterschreiben und aus eigener Erfahrung dass es bei den anderen Adobe Programmen nicht besser aussieht.
    Aktuell bin ich immer noch der Hoffnung, dass ein Aperture X kommt.

  3. Wo ist denn hier der Like-Button? Hundertprozentige Zustimmung. Kann man den Artikel nicht mal teilen und weiterverbreiten? Irgendwie muss man Adoe doch klarmachen können, was für einen Schrott sie mittlerweile produzieren.

  4. Wieder mal ein guter Artikel aus der Praxis.
    Leider finde ich die Verwaltungsfunktionen und den Workflow von Lightroom noch zu gut, um ernsthaft über einen Wechsel nachzudenken, doch Adobe arbeitet daran, dass sich das ändern könnte. Neulich sah ich “The Grid”, wo Scott Kelby das Update-Desaster als ganz normalen Vorgang einer großartigen Softwareschmiede abtat. Da fühlt man sich dann nochmal vera***.
    Die Performence ist bei mir durchaus erträglich, aber der neue Importdialog zeigt ja wohl in die ganz falsche Richtung.

  5. Ich befürchte Du hast recht und die ursprünglichen Entwickler sind nicht mehr bei Adobe. Lightroom verkommt zu einem Marketing Feature Friedhof. Immer neue Funktionen die nur wenige brauchen. Capture one wäre vielleicht eine Alternative, ABER kann deutlich weniger, ist ein reiner Raw-Entwickler, und kostet dafür deutlich mehr. Und die Bedienung ist für mich sehr gewöhnungsbedürftig. Ich weiß auch nicht was man da machen soll. Vielleicht doch alle Raw’s in DNG wandeln und LR 4 wieder aus dem Regal holen?

  6. Mehr als in diesem Artikel kannst Du mir gar nicht aus der Seele reden (oder schreiben?) ;-)
    Auch wenn ich “nur” ein Hobbyfotograf bin finde ich die Richtung in die sich Adobe Lightroom bewegt schrecklich. Die anderen Adobe-Produkte kenne ich nur von früher und war seither überrascht wie gut Lightroom denen gegenüber war ;-)
    Auch ich werde mir mal Capture One ansehen, auch wenn mich der Preis schon etwas abschreckt.
    Was ich eigentlich mit diesem Kommentar sagen möchte: Guter, interessanter, leider sehr wahrer Beitrag!

  7. Lustig sind auch die sporadisch durchgeführten Umfragen von Adobe per Popup-Fenster.

    “Würden Sie Lightriom weite empfehlen?”
    “Nein”

    “Was müssten wir tun, damit Sie Lightroom weiterempfehlen?”

    Nach vorher ausführlichen Antworten habe ich mich bei den jüngeren Umfragen dann auf folgende Antwort beschränkt:
    “Geschwindigkeit, Geschwindigkeit, Geschwindigkeit!”

    Scheint bei Adobe niemand zu lesen.

    #Autobahn

  8. @Geschwindigkeit von LR6: Ja das ist wahrhaftig extrem traurig. Ich bin seit LR3 dabei und es ist immer schlimmer geworden, obwohl ich konstant dickere Rechner am Start hatte. Wenn der Trend nicht abreisst, muss ich mir irgendwann überlegen, auf eine andere Software umzusteigen. So weit ist es aber noch lange nicht gekommen, LR ist nach wie vor ja ein bombiges Werkzeug.

    Hinsichtlich des Imports großer Datenmengen nutze ich folgenden Workaround:
    – in LR einen Ordner für die zu importierenden Fotos anlegen
    – die Dateien über den Finder (Win=>Explorer) manuell in den angelegten Ordner kopieren
    – den Ordner danach in LR synchronisieren.

    Das Synchronisieren der bereits auf der Festplatte befindlichen Bilder geht dann viel schneller als das Importieren via LR.

  9. Hallo Boris,

    ich kann Dich gut verstehen, die Gesichtserkennung hat mich enttäuscht, die Geschwindigkeit ist nicht berauschend, der neue Export Dialog hat mich auch geärgert, insbesondere der große Bug, der dann aber doch scehr schnell behoben wurde. Bei den Adobe Umfragen gehen meine Benotungen langsam nach unten. Dennoch bin ich der Meinung, dass man mit Ligtroom noch gut arbeiten kann (PC Core i5, 2,6 GHz, 8 GB Ram, keine SSD, 100.000 Fotos unter LR Verwaltung). Habe mir kurz Capture One angesehen, habe aber überhaupt keinen Plan gehabt, wie ich damit umgehen soll. Für ein Studium habe ich keine Zeit.
    Es gibt schlechtere Beispiele. Apple z.B. kann einfach keine gute Software herstellen. Mit meinem iPad 1 kann ich z.B. in der Alben Ansicht (Foto-App) ohne ruckeln scrollen (iOS 5). Mit meinem iPadd Air (iOS 9.1) ruckelt es extrem heftig, auf dem iPad 2 meiner Frau dauert es jetzt ca. 20 Sekunden, bevor man im Browser eine URL eingeben kann (evtl. Mogel-Software wie bei VW ?). Auf Apple bin ich daher richtig sauer. Leider gibt es keine Afinity Produkte für den PC. Dann könnte es für Adobe eng werden.
    Dass Du so extrem unglücklich über Adobe LR bist, könnte an einer unheiligen Kombination von Apple und Adobe Software liegen.

    Viele Grüße
    Andreas (TN Licht 2012)

  10. Hallo Boris,

    ich hatte ja in letzter Zeit auch so meine Schwierigkeiten mit Lightroom. Selbst die “fehlerbereinigte” Version von 6.2 lief bei mir nicht richtig – Lightroom stürtzte ständig ab, wenn ich es beenden wollte musste ich es abschiessen usw.
    Also habe ich mich irgendwann entschlossen, dem Mac einen Cleaninstall zu verpassen. Eine Schweinearbeit, aber manchmal muss es einfach sein. Und dieses Mal habe ich auch Lightroom quasi jungfreulich installiert, d.h. bis auf den Katalog habe ich nicht behalten. Alle Presets, Importeinstellungen, Plugins etc., die früher immer mit zurückinstalliert hatte ( bestimmt schon seit Vers. 4 ), habe ich verworfen.
    Was soll ich sagen.., ich hatte noch nie so ein schnelles Lightroom!!! Egal ob Export, Bearbeitung oder Vorschau, das Ding ist rattenschnell.

    Wo Licht ist, ist natürlich auch Schatten. Es wäre ja auch ein Unding gewesen, wenn Adobe alles richtig gemacht hätte. So ließen sich z.B. keine individuellen Korrekturpinsel abspeichern, bis ich dahintergekommen bin, dass bei der Installation der betreffende Ordner in der Library die falschen Schreibrechte hatte.

  11. Hey Boris…
    Danke für die vielen Informationen zu diversen Missstände.
    Ich bin erst ca. ein 3/4 Jahr beim (ernsthaften) Fotografieren und hab mich mittlere für Lr CC entschieden. Jetzt wo ich weiß, was es alles nicht gibt, bzw. was alles falsch läuft bereue ich – aber nur ein wenig. Ich hatte kurz auch mit DxO gearbeitet (dass mir organisatorisch deutlich besser gefällt weil Ordner, nicht Katalog) aber einige Features in Lr haben mich dazu tendieren lassen.
    Vielen Dank nochmal, für den Blog und Happy Shooting…
    Grüße aus der Nachbarschaft (OHA)!
    Tobey

    1. Hm – Ordner hast Du bei Lightroom ja auch. Die Datenbank wiederum ist schon sinnvoll für die diversen Such- und Filtermöglichkeiten (wenn das rein über Ordner laufen müsste, wäre es vermutlich extrem träge)

  12. Hallo zusammen,
    Ich habe jahrelang ohne den damals gekauften lightroom 1.1 gearbeitet und deshalb ziemlich viel Chaos auf meiner externen Festlatte.Ich hatte mir nie Zeit genommen mich mit dieser Software zu befassen und eben meine Fotos mit den Speicher-Karten gesichert und mir die wichtigen Fotos mit adobe bridge und photoshop cs 6 gesichert und für webpublikationen weiter verarbeitet.Das war auch soweit ok.Doch nun muss ich hochauflösende Fotos für Presseveröffentlichungen archivierenn die ich damals nur meine webseite heruntergerechnet hatte.
    Jetzt stellt sich die Frage : muss ich mir unbedingt die neuste bzw. neuere lightroom version zulegen,oder kann ich mit der alten ersten 1.1 Version dennoch weiterarbeiten ohne Sorge zu haben, das im Falle eines von mir gewünschten updates zu einer höheren Version nichts mehr im Katalog funktioniert.
    Jetzt wo ich mir nun Zeit nehme anhand der verfügbaren Tutorials das lightroom prinzip zu verstehen und anzuwenden frage ich mich ob es nötig ist neuere versionen herunterzuladen da ich nur meine Fotos mittels einzugebner Suchbegriffe schneller finden und archivieren möchte.Vielleicht auch ein bischen Nachbearbeiten wie sonst in meinem photoshop CS 6
    Nach Durchlesen Deiner Ausführungen kommen mir nun echte Zweifel,ob es ratsam wäre meine alte lightroom version 1.1 zu “modernisieren” die CC Abzocke mache ich ohnehin nicht mit,solange das möglich ist anders zu arbeiten.

    1. Mir ist nicht ganz klar geworden, warum Du glaubst, dass Du eine neuere Version benötigen würdest? Version 1.1 konnte doch auch “hochauflösende Fotos” archivieren?!
      Wenn es Dir nur um die Katalog-Funktion mit Stichworten geht, dann würde mal suchen, ob es nicht andere Produkte gibt die womöglich deutlich schneller und praktischer sind.
      Ansonsten: Mit Lightroom bis vielleicht Version 3 war ich eigentlich zufrieden. Danach wurde es bei mir deutlich langsamer, mit Version 5 nahezu unbenutzbar und mir Version 6 wurde es wieder flotter… allerdings scheint bei Adobe im Augenblick der Wurm drin zu sein. Empfehlen mag ich es daher derzeit nicht.

  13. Hahaha, Boris.
    Erst einmal Gratulation, sehr guter Artikel, den auch ich so unterstützen kann.
    Es sind leider nicht nur die von Dir angesprochenen Dinge, die Adobe blaß aussehen lassen, es gibt noch eine Reihe weiterer “Unmöglichkeiten”.
    Ganz besonders fällt mir dabei ein, dass das Ablagen von Katalogen auf einem Netzlaufwerk nicht möglich ist. Das ist n.m.M. ein unmöglicher Zustand. OK, es geht, aber nur mit iSCSI, was aber keine wirkliche Lösung ist.
    Eine automatische Ordnerüberwachung, oder ähnliche Bilder finden fehlen mir auch. Das Einzige zu was man LR richtig gebrauchen kann ist die RAW-Entwicklung. Obwohl es da auch bessere Software gibt.
    Insgesamt ist aber leider festzustellen, dass es so gut wie keine komplette Softwarelösung zur Bilderverwaltung gibt, die richtig funktioniert.
    Mit Ausnahme von Thumbs+ aus den 1990er Jahren für Windows. Diese Software konnte damals schon mindestens das Fünffache vom heutigen LR. Leider gibt es sie nur noch in englisch, eine lokalisierte Version wird es wohl nicht mehr geben. Außerdem ist die aktuelle Version ach um einiges langsamer geworden im Vergleich zur Version 7 von 1992.

  14. Per Zufall auf den Artikel gestossen – grossartig!
    Adobe geht mir zusehends auf die Nerven.
    Vor Jahren von Aldus auf Adobe umgestiegen.
    Von den ersten Versionen von LR begeistert.
    Die Begeisterung ist dahin.

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