Dies ist der zweite Beitrag, der durch meinen Besuch bei Paddy in Hamburg inspiriert wurde. Ihr könnt Euch auch mein Gespräch mit ihm über das Thema anhören, wenn ihr etwas vor spult
Einfach mal etwas machen! Sich ein Projekt überlegen und es durchziehen. Das klingt so simpel und im Grunde ist es das auch, man darf sich nur nicht davon verrückt machen oder von Rückschlägen entmutigen lassen.
Paddy erkannte, dass Fotos im Internet zunehmend an Bedeutung verlieren. Zu groß ist die Flut an Bildern, die uns täglich erreicht. So dachte er sich, dass er mal ein Foto-Projekt durchzieht, dessen Ergebnis eben nicht im Internet gezeigt würde sondern exklusiv als Buch verfügbar wäre. Daraus entstand der Dessous-Party – 3 hübsche Mädchen feiern in einem Dessous-Geschäft, probieren einen Hauch von Nichts aus, zeigen sich und haben Spaß dabei – Ich kann mir schlimmere Jobs vorstellen wink
Was ich an diesem Projekt so mag? Diese vollkommende Entspannung, in der Umsetzung und im Ergebnis. Paddy erzählte mir von so einigen Stolpersteinen bei der Umsetzung wobei ein Großteil davon bei der Auswahl des Papiers, dem Druck und der materiellen Gestaltung des Buches entstanden. Dem Ergebnis sieht man also den Aufwand im Detail nicht an und das ist gut so. Die Bilder beeindrucken mich, weil sie so natürlich und normal wirken. Keine Aufgesetzte Geschichte oder gehirnschwangere Kunst-Attitüden sondern eine Reportage, angereichert mit tollen Portraits. Das ganze im kontrastreichen Schwarz-Weiß-Look. Toll.
Schön auch, wie die finanzielle Seite gelöst wurde. Drei tolle Models und eine großartige Visagistin bekommt man nicht geschenkt und auch als Fotograf muss man von irgendetwas leben. Es ist illusorisch zu glauben, dass man alle beteiligten Personen im Voraus bezahlen könnte um dann darauf zu hoffen, dass man durch den Verkauf der Bücher zumindest wieder auf Null raus kommt. Klar, kann man machen wenn genug Reserven vorhanden sind aber das Risiko ist hoch. Ich rechne es allen, die an diesem Projekt mitgewirkt haben daher sehr hoch an, dass sie einen anderen Deal mitgemacht haben. Alle sind mit ihrer Arbeit in Vorleistung gegangen und werden nun aus den Erlösen zu gleichen Teilen bezahlt. Crowdfunding umgekehrt, sozusagen. Solche Leute muss man auch erst einmal treffen und dieser Geist, diese Einstellung, diese Spaß und die Zuversicht ist den Bildern deutlich anzusehen, finde ich.
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