Foto-Taschen – Es gibt wohl kaum einen Fotografen, der sich nicht schon durch diverse Trage- und Transportsysteme für seine Ausrüstung probiert hätte. Es gibt Holster, kleine und größere Umhängetaschen, Rucksäcke, Trolleys von vielen Herstellern in vielen Variationen. Jetzt gibt es eine mehr – war das nötig?
Warum nicht? Jede Tasche ist anders. Anforderungen unterscheiden sich. Peak Design bringt vielleicht einen frischen Wind mit neuen Ideen auf den Markt. Sie möchte die perfekte Tasche sein und lässt kräftig für sich trommeln. Ich denke – Ja, sie hat etwas, perfekt finde ich sie aber nicht.
Nachfolgend ein paar einfache Fotos, ein paar Gedanken und ein kleines Video mit dem iPhone aufgenommen.
Hinweis: Ich habe diese Tasche nicht gekauft sondern im Rahmen des Happy-Shooting-Podcasts von enjoyyourcamera.com zur Verfügung gestellt bekommen. Es ist nicht meine und ich werde sie nicht behalten können. Ich darf trotzdem darüber sagen und schreiben was ich möchte, fand es aber nur fair, Euch diesen Hintergrund mitzuteilen.
Verpackung
Über Verpackungen gibt es normalerweise nicht viel zu erzählen – diese hier muss aber mal erwähnt werden smile Die Tasche kam tatsächlich in einem Beutel aus mehrlagigem Papier, der an den kurzen Seiten zusammengenäht war. Zieht man an einer kleinen Lasche, reißt man diese Naht und somit den Beutel auf um dann die eigentliche Tasche entnehmen zu können.
Sehr schick. Ein Hingucker und ein Erlebnis für sich. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte mal eine genähte Verpackung vor mir hatte.
Zu der eigentlichen Tasche bekam ich auch ein kleineres Täschchen, die Pouch, dazu, die ebenso verpackt war. Es lohnt sich, die Verpackung genau anzusehen… Mit der Pouch begann ich und fand das Prinzip total irre – ein roter Faden verschloss die Tüte, dran ziehen, rippel-rippel-rippel, auf bigsmile Dann hatte ich die große Tüte mit der Tasche vor mir und dachte mir: “Hm, schade, dass sie das hier nicht genau so pfiffig gemacht haben…” – Hier sah ich nur einen schwarzen Faden und fand den Anfasser zum Öffnen nicht. Na gut, die Verpackung ging auch so auf. Als ich sie weglegte sah ich den roten Faden, mit der Lasche, auf der anderen Seite… hüstel
Pouch
Die ist größer als ich dachte. Mit etwas Augenzwinkern bekomme ich meine OM-D E-M1 mit 12-40∕2.8 schon in dieses “Täschchen”. Ich bin mir sicher, dass man die Pouch sehr vielseitig nutzen kann, Platz bietet sie reichlich und man kann sie in mehreren Positionen schließen, je nachdem wie voll sie ist.
Tasche
Sie ist ebenfalls größer als ich sie mir vorgestellt hatte. Für eine kleinere mFT-Ausstattung wirkt die Tasche schon überdimensioniert. Die kleinen Objektive kommen sich recht verloren in dem Raumangebot vor smile
Drei Teiler-Elemente werden mitgeliefert. Das sind in der Tat die pfiffigsten Teiler die ich bisher gesehen habe! Sie funktionieren ganz herkömmlich mit Klettstreifen, diese gehen aber nicht über die volle Höhe. Man kann die seitlichen Flügel einfach nach innen klappen um die Teiler neu zu positionieren, ohne dass man immer irgendwo hängen bleibt. Am Fuß der Teiler ist auch Klett, aber fest vernäht und nicht als labberige Lasche. Dadurch bleibt man auch dort nicht hängen beim neu Einteilen.
Das allein fand ich schon praktisch. Dann ging es aber weiter.
Es gibt mehrere Möglichkeiten die Teiler zu falten und zu klappen. Man kann sie in voller Höhe lassen – praktisch um zum Beispiel eine Kammer für ein Teleobjektiv zu bauen. Man kann einen oberen Teil einmal umklappen um die Höhe zu reduzieren – praktisch, um die Pouch oder andere Dinge oben auf zu legen. Man kann sie eine Ebene Tiefer um 90° einklappen – praktisch um eine zweite Ebene über flachere Objektive zu bauen. Oder man klappt sie komplett in die andere Richtung und bekommt dann sehr flache Teiler.
Ich musste schon ein wenig mit den verschiedenen Möglichkeiten spielen um ein erstes Gefühl für die Möglichkeiten zu bekommen – Ich bin mir aber sicher, dass ich noch nicht die besten Ideen gefunden habe smile
Die Tasche hat viele Fächer und Zugriffsmöglichkeiten. Vor der eigentlichen Tasche gibt es ein weiteres Fach für allerlei Kleinigkeiten. Auf der Rückseite ist ein großes Fach für ein Notebook, nochmals unterteilt um auch noch ein Tablet transportieren zu können.
An den Seiten gibt es zwei weitere Steckfächer, mit denen ich aber meine Schwierigkeiten habe. Diese Fächer sind nicht verschließbar. Sie sind wohl dafür gedacht, dass man sein Smartphone schnell im Zugriff halten kann. Ich habe allerdings bedenken, dass solche Geräte dort schnell herausfallen könnten – getestet habe ich es aber nicht. Wenn jemand von Euch schon Erfahrungen damit hat, hinterlasst doch mal einen Kommentar smile
Der Gurt, vom Material wie ein Sicherheitsgurt im Auto, ist pfiffig gemacht – mit einem Hebel kann man die Länge des Gurtes recht leicht verstellen, auch wenn man sie gerade umgehängt hat. Auf der anderen Seite ist der Gurt in sich selbst eingehakt. Hier kann man ihn in einer zweiten Position einhaken um den Gurt nochmal deutlich zu verlängern bzw. zu verkürzen. Man kann die Tasche so recht einfach justieren um sie seitlich über der Schulter zu tragen, um sie diagonal seitlich zu tragen oder um sie etwas kürzer auf dem Rücken zu transportieren z. B. beim Fahrradfahren. Ein zusätzlicher Baugurt kann dann verhindern, dass sie wieder nach vorne rutscht.
Täschlein pack Dich
Um zu sehen, was so alles rein geht, habe ich mal eine Grundausrüstung für einen Blitz-Portrait-Einsatz zusammen gestellt. Zwei Blitze, Funkauslöser, Kabel, Tele-Zoom, Weitwinkel, Farbfolien, Akkus, Waben – Was man so braucht. Habe ich alles, zusammen mit der Kamera, in die Tasche bekommen. Stative, Schirmneiger und Schirme natürlich nicht. Die Tasche hat zwar oben drauf einen Tunnel um ein Kamerastativ zu befestigen, mit mehreren Lichtstativen klappt das aber nicht sinnvoll – dafür ist die Tasche ziemlich sicher auch nicht gedacht wink
Dann habe ich die Tasche mal für einen normalen Reportage-Einsatz gepackt. Hier wurde mir wieder klar, wie winzig die Objektive für Micro-Four-Thirds sind. Ein paar zusätzliche Einteiler oder Polster hätte ich gebrauchen können, am Ende ging es aber auch so.
Stark auch die Idee mit dem Reißverschluss oben auf dem geschlossenen Deckel. Alle Dinge, die oben auf liegen, sind so sehr leicht zu erreichen, ohne die Tasche aufwändig öffnen zu müssen. Auch an Tablet-/Notebook-Tasche kommt man so leicht heran. Gute Idee!
Erster Eindruck
Ja, bei der Konstruktion der Tasche hat man ziemlich offensichtlich mehr als nur einmal nachgedacht. Ob sie perfekt ist, hängt aber stark von den eigenen Ansprüchen und vor allem der geplanten Nutzung ab.
Packe ich die Tasche voll mit schweren Geräten, finde ich den Gurt beim diagonalen Transport nicht mehr so ergonomisch, er drückt mir dann schon stärker gegen den Hals als ich es gut finde. Hier wäre eine ergonomische Schwungform am verdickten Teil des Gurtes hilfreich, würde aber vermutlich bei anderen Trage-Optionen stören.
Die Einteiler sind das flexibelste was ich bisher gesehen habe. Als reine Fototasche für mFT sind es aber zu wenige, jedenfalls dann, wenn man die Objektive einzeln in die Tasche stellen und durch Teiler schützen wollte.
Es ist aber eine “Messenger”-Tasche, sie gewinnt, wenn man sie nicht als reine Fototasche betrachtet. Man kann zusätzlich zum Foto-Kram auch andere Dinge transportieren. Eine Trinkflasche auf die eine, ein Tele auf die andere Seite. Unten ein weiteres Objektiv und auf dem umgeklappten Teiler die Kamera. In die hintere Tasche das Notebook, davor noch ein kleiner Notizblock… Ich könnte mir auch vorstellen, eine Foto-Grundausstattung mit Ersatzwäsche für eine Übernachtung unterzubringen.
Die Tasche macht sich breiter / dicker wenn es nötig ist. Der Verschluss der Tasche passt sich dann an. Man sollte aber damit leben können, dass so ein Messenger eher – wie soll ich sagen – “lebendig” gepackt wird bigsmile Man wird nicht für alles und jedes einen perfekten Sitz oder ein passendes Fach finden. Ein Messenger lebt davon, dass er flexibel gefüllt und genutzt wird.
Das Design würde ich eher als modern bezeichnen, etwas kantig. Das blau-grau ist sicher neutral und zeitlos, die braune Variante würde mir persönlich wohl besser gefallen smile
Ich selbst habe einen Trolley mit dem ich meine Blitzausrüstung komplett transportieren kann, inklusive Stativen und Schirmen – Das schafft keine Tasche und kein Rucksack. Außerdem habe ich eine kleine Fototasche, dort passt die Kamera, ein Objektiv und Akkus rein – Meistens genug für kleinere Ausflüge. Für Seminare, Vorträge und andere Reportagen habe ich bisher gerne einen Rucksack bemüht – diese Einsätze könnte dieser Everyday Messenger vermutlich eleganter meistern!
Danke für deinen ausführlichen Bericht. Ich hab den Everyday Messenger auch schon etwas im Einsatz und zu den Seitentaschen kann ich sagen: Bevor da ein iPhone rausfällt muss echt was passieren. Dadurch dass die so eng sind Sitzt dass da sehr fest.
Wenn die der Gurt am Hals einschneidet kannst du die Tasxhe einfach etwas anders tragen. Mach dazu den Gurt an der Schulterseite eine Schlaufe enger auf die engste Stufe. Jetzt hängst du sie um. Die Tasche wandert so direkt weiter oben auf den Rücken. Jetzt nimmst du den diagonalgurt aus der Vertiefung der Tasche an deiner linken Körperseite und hakst den am Schultergurt ein. Damit bleibt der Gurt weg vom Hals.
Nach drei Tagen Städtetrip mit DSLR und Getränken: Top
Probiere ich mal :) auch wenn ich nicht so der Bauchgurt-Freund bin :)
Nicht bauchgurt! Diagonal. Nur einen der beiden Strappen nutzen und so einhängen wie man das bei einem Messengerbag so macht.
Ich benutze diese Tasche seit Dezember täglich als “normale” Tasche für den Weg in die Arbeit. Aber jetzt kann ich endlich problemlos meine D800 (die im Vergleich zu mFT ja riesig ist) immer dabei haben! Je nach Gelüsten auch mit zusätzlichen Objektiven. Andere Messengerbags für Kameras waren wegen der dafür notwendigen Breite und Tiefe zu groß für den täglichen Gebrauch. “Normale” Messengerbags waren dafür zu klein bzw. zu aufgebläht.
In der Seitentasche steckt bei mir eine Lesebrille. Die Seitentaschen sind tief, da fällt nichts heraus. Ein Smartphone würde ich aber in der hinteren Tasche nicht hineinstecken, weil das wohl eher zu Diebstählen animiert.
Der Bauch-/Brustgurt ist zwar praktisch für Radfahrer, aber den hätte ich lieber abnehmbar. Es ist jedesmal eine Wurschtelei (=eine etwas hinderliche Tätigkeit), die Gurte aus ihren engen Taschen hinein- oder herauszubekommen. Gleichzeitig nehmen sie dort Platz weg, den man in den Seitentaschen brauchen könnte. Das ist ungefähr so, wie bei einem eingebauten Regenschutz bei Rucksäcken. Den trägt man auch immer mit herum, auch wenn es nicht regnet.
Was ich vermisse sind Steckplätze für Schreibstifte. Ich möchte meine Füllfeder nicht einfach so in die Tasche schmeißen. Da muss ich mir noch etwas basteln.
Dann nimm doch eine von den beiden Stifttaschen rechts oder links vom Tablet-Fach ;-)