Ich weiß nicht so richtig warum aber irgendwie hatte ich seit einiger Zeit ein gewisses Verlangen nach einer Großformat-Kamera. 4×5 sollte es schon sein, der Haken war nur, dass die neuen Kameras mehr Geld kosteten als ich bereit war zu investieren.
Da kam mir das Kickstarter-Projekt aus England sehr entgegen. Intrepid nannte sich das Team und so hieß auch die günstige Kamera, die man auf der Crowdfunding Plattform unterstützen konnte. Ich machte zwar bei der Kampagne nicht mit, nachdem ich aber keine Angebote für alte Kameras erhielt, bestellte ich mir nachträglich eine.
Mein Traum
Mein Traum war eine wirklich alte Kamera, eine mit Geschichte. Irgendein altes Schätzchen, dass von den (Ur-)Großeltern vererbt wurde, womit der Opa den Wiederaufbau dokumentiert hatte oder jemand aus der Familie viele Reisen unternahm… etwas in der Art. Leider sollte dies ein Traum bleiben, es meldete sich niemand bei mir smile
Pragmatische Lösung
Das Kickstarter-Projekt für die Intrepid-Kamera war inzwischen erfolgreich verlaufen und die ersten Kameras wurden ausgeliefert. Schlanke 200 Pfund sollte sie nun im Online-Store kosten, zuzüglich Steuer und Versand. In Summe sollten es dann 237 Pfund sein, inklusive einer Lochblende.
Der Preis war unschlagbar günstig für so eine Kamera. Ich bestellte eine Intrepid, mit grünem Balgen smile
Die Farbe und das Loch
Ich fand es klasse, dass Intrepid auf Farbe setzte. Natürlich kann man auch einen schwarzen Balgen bekommen aber den hat ja jeder wink Warum nicht mal einen blauen, roten oder eben einen grünen Balgen? Mut zur Farbe smile Ich mag das Grün.
Da ich noch kein passendes Objektiv habe – ich muss mich mit der Materie erst einmal richtig auseinander setzen – bestellte ich mir die Lochblende dazu. Das ist im Grunde nur eine Objektivplatte in der ein winziges Loch ist, die älteste Form der Fotografie überhaupt. Es fällt natürlich nur sehr wenig Licht durch das Loch und daher braucht man eine sehr lange Belichtungszeit, das kann aber auch seinen Reiz haben… Ich kann es kaum abwarten, das einmal auszuprobieren.
Die Kamera – Holz und Handarbeit
Gebaut wird die Kamera in Handarbeit aus Sperrholz. Das Holz hat mehrere Schichten, was einen Zebra-Look gibt. Gewöhnungsbedürftig aber nicht hässlich. Als Filmhalter passen gängige International-Halter und auch Polaroid-Halter sollen passen. Außerdem kann man zwischen Hoch- und Querformat wechseln, ohne die Kamera auf dem Stativ umbauen zu müssen.
Eines ist aber klar: Die Einstellungen der Kamera laufen nicht so butterweich wie bei erheblich teureren Kameras. Es funktioniert alles, das ist nicht das Problem, aber man hört und spürt deutlich, wie Holz auf Holz reibt, die Mittelpositionen muss man etwas rustikaler finden und einrasten lassen und zum Zusammenklappen muss die Halterung für die Frontstandarte aus der Bodenplatte geschraubt werden. Also alles etwas schwergängiger bzw. rustikaler, für den Preis von 200 Pfund zzgl. Steuer aber völlig in Ordnung.
Die Qualität der Mattscheibe konnte ich noch nicht beurteilen – durch das Pinhole fällt einfach zu wenig Licht smile
Hack und zweite Version
Die erste Version hat einen Haken: Die meisten Objektivplatten werden nicht passen. Die Platten sind normalerweise quadratisch mit eben vier Ecken. Die Intrepid hat aber den Einsatz an den Ecken angeschrägt. Keine Ahnung warum. Mit einem Dremel lässt sich das aber leicht beheben, ist ja nur Holz smile
Inzwischen gibt es von der Intrepid eine zweite Version, bei der dieses Problem behoben wurde.
Fehlen noch … Fotos
Tja, ich müsste halt mal raus mit der Kamera bigsmile Ich habe einen Filmhalter und darin müsste sogar ein Film liegen. Bevor ich aber losziehe, möchte ich mir weitere Filmhalter und natürlich Filme besorgen. Gerade am Anfang werde ich mit den Belichtungszeiten experimentieren müssen.
Und natürlich brauche ich… Zeit wink Mit so einer Kamera geht man nicht “mal eben” los. Dafür brauche ich schon etwas Ruhe. Ob das noch dieses Jahr klappt? Mal sehen smile
Habt Ihr Euch auch eine Intrepid zugelegt? Wie sind Eure Erfahrungen und was sind Eure Tipps im Handling?
Ich hab keine solche Kamera, aber eine gute Fotoidee – finde ich – findet sich beim Fotografikum-Blog: 4 Minuten der Ewigkeit.