Die Idee zu diesem Workshop schlummerte seit ein/zwei Jahren in meinem Hinterkopf. Als ich letztes Jahr Kontakt zu Mary K bekam, ein tolles, sympathisches Model mit viel Shooting-Erfahrung, entwickelte sich plötzlich alles ganz schnell. Mary K und ich waren auf einer Wellenlänge, quatschen über die Idee, hatten viel Spaß und sie half dabei, drei weitere Models für den Workshop zu finden. Es konnte los gehen.
Die Idee, einen Workshop mit Posing-Schwerpunkt und Licht-Ideen anzubieten, kam offenbar auch bei Euch gut an. Schnell trudelten die ersten Anmeldungen ein und plötzlich waren alle 12 Plätze vergeben. Wow, ich freute mich, spürte aber auch den Druck – würde das Konzept aufgehen?
Es ging auf! Die Teilnehmer waren von Anfang an eine unglaublich starke Gruppe die sich auch untereinander toll verstand. Die Models, Mary K und ich waren dann begeistert von den Ergebnissen. Zum Schluss hatten dann die Models eine coole Idee fürs Gruppenbild smile
Das Wochenende war so aufgebaut, dass die Teilnehmer bei jedem Praxis-Teil etwas mehr Zeit bekamen, so konnten sie die jeweils neuen Tipps und Ideen ausprobieren und mit den Models immer neue Posen und Lichtsetups umsetzen.
Die Teilnehmer arbeiteten dabei in Gruppen und als solche belegten sie schnell die komplette Location. Gewölbe, Treppenhaus, Turmzimmer waren schnell eingenommen, ein Klavier wurde verschoben und als Bühne genutzt, aus Wasser und Kaffee und wurde ein Weißwein gemixt, die Stadtmauer diente ebenfalls als Hintergrund – die Ideen fanden kein Ende.
Im Theorie-Teil ging Mary K auf die Kommunikation zwischen Fotograf und Model ein, wobei sie viel aus eigener Erfahrung erzählen konnte. Dieser Punkt klingt so selbstverständlich und doch berücksichtigen sehr viele Fotografen ihn nicht wirklich. Gerade bei noch unerfahrenen Models ist es aber wichtig, Sicherheit und Vertrauen aufzubauen. Mary K gab viele Tipps, wie dies erreicht werden kann.
“Vielen herzlichen Dank Euch beiden für zwei tolle, lehrreiche und unterhaltsame Tage. Themen und Performance waren beeindruckend, tolle Teilnehmer und suuuuuuper Models (Dich inklusive, Du hast ja auch hin und wieder für Posings herhalten dürfen).
Weithin auch gute Besserung – das mit dem „Oooh“ und „Wird schon“ musst Du Dir jetzt bildlich vorstellen. – Pawlow wäre stolz auf diese Konditionierung ;-)“ – Martin
Nun steht also jemand vor der Kamera – und nun? Es gab einige Einstiegs-Ideen, wie kann ein Shooting anfangen, Grundlagen fürs Posing, wie entwickelt man die Posen und Ideen weiter, wie kann man das Model zu eigenen neuen Ideen anregen, wohin mit den Händen? Die Teilnehmer stellten viele gute Fragen, hakten nach, wollten es wirklich wissen und konnten es im Praxisteil dann auch tatsächlich umsetzen.
In gemeinsamen Bildbesprechungen wurden die Ergebnisse der Shootings analysiert in Hinblick auf Idee, Licht und Pose. Wie viel die Teilnehmer daraus mitnehmen konnten war am Sonntag zu sehen, als die Bilder nochmal eine ganze Schippe mutiger und genialer wurden.
Am Samstag Abend ging es zum gemeinsamen Abendessen. Hier entwickelten sich viele spannende Gespräche, es ging neben Kameras und Objektiven auch um Geschäftsmodelle und -Prinzipien, um Preise und Preiskämpfe, um Kunden, Zielgruppen und mehr. Für viele Themen gibt es keine pauschale Antworten und Lösungen aber durchaus Standpunkte, Überzeugungen und Moral smile Zufällig ergab sich noch eine Übereinstimmung mit meiner Suche nach einer Mittelformatkamera und einem Teilnehmer, der eine übrig hatte… mal schauen, was sich daraus entwickelt smile
Am Sonntag wurden die Themen vom Samstag weiter vertieft. Wie baue ich Setups mit mehreren Lichtern auf? Wie bekommt man zwei verschiedene Weißabgleiche in ein Bild und wie kann man das kreativ nutzen? Posing-Starter und wie man weitere Variationen daraus aufbauen kann, Hände, Füße, Kurven, und mehr.
Zum Abschluss sollte es noch ein Gruppenfoto geben, das muss bei meinen Workshops einfach sein smile Ich stellte zwei Ideen vor, die Teilnehmer während des Workshops an mich herangetragen hatten. Dann meldeten sich die Models und lieferten den richtigen Twist: “Wie wäre es denn, wenn wir die Männer in eine eher weibliche Pose stellen würden?” – Ja, warum eigentlich nicht? Ich fragte begeistert: “Wer traut sich, wer macht mit?”, alle Hände gingen hoch. Gekauft!
Ich stellte die Kamera auf, ein Teilnehmer baute eine Funkbrücke um seine Blitze über einen kleinen Umweg mit der Olympus auslösen zu lassen, Mary K positionierte die Teilnehmer und brachte jeden, inklusive mich, in eine tolle Pose – naja, wir Männer gaben uns Mühe bigsmile – am Ende stellten wir die Models in eine eher männliche Pose. Der Freund von Anni war am Sonntag dazu gekommen und drückte den Auslöser – Perfekt.
Gemeinsam wurde das Bild bearbeitet, wobei es ein paar Tipps zur RAW-Bearbeitung mit Lightroom gab. Dann war der Workshop, wenn auch mit einer Stunde Verspätung, schon zu Ende.
“Lieber Boris,
Ich danke dir und Marike herzlichst für die Ausrichtung und Gestaltung dieses großartigen Portrait-Workshop am vergangenen Wochenende. Es hat unheimliche Freude und einen in dieser Art unerwarteten Zuwachs an Erfahrungen gebracht, der mich sehr inspiriert. Die Erinnerungen daran gleichen einem schönen Traum. Als ich im Büro saß, habe ich mich ein bisschen gefragt, ob ich das wirklich erlebt habe und mich gelegentlich dabei ertappt, meine Kollegen vor meinem inneren Auge posieren zu lassen. wink Ich beneide jeden, der auf den Schlossgespenster Workshop geht und kann nur jeden animieren, der zur Zeit noch mit sich hadert! Diese Erfahrung, in würdiger Kulisse, unter technischer und gestalterisch-ästhetischer Anleitung vor solch absolut motivierten Modellen Portraits erstellen zu dürfen ist sicher einmalig!
Nochmals, vielen Dank“ – Florian aus Siegburg
Ich möchte mich hier in aller Form bedanken bei den Teilnehmern, die einen tollen Ehrgeiz zeigten, Tipps sofort umsetzen konnten und geniale Ideen entwickelten. Großer Dank geht auch an die Models Anni, Katharina und Ruqayya, die hochmotiviert waren und streckenweise posen anboten und einnahmen, die zirkusreif waren. Und natürlich Danke an Mary K, die mit Ihren Tipps aus der Model-Praxis viel Hilfestellung geben konnte und auf dem Workshop zum ersten Mal nicht im Motiv-Programm fotografiert hat wink
Weitere Fotos von den Teilnehmern kann man beim Google-Event des Workshops sehen.
Weitere Workshops
Wer das Thema Licht vertiefen möchte, hat dazu im Juni die Möglichkeit, wenn Chris und Ich an drei intensiven Tagen die Themen Available-Light, Mobiles Licht und Studio durchgehen. Wer Posing-Northeim verpasst hat, hat im September die Möglichkeit uns zum Schloss Berlepsch zu begleiten. Mary K wird dabei sein, welche Models dazu kommen, wird gerade geklärt smile
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