Kamera

Ganz nah ran – Makro macht Spaß

Valentin

Ich hatte noch nie ein richtiges Makro-Objektiv. Gut, ich hatte ein Sigma 70-300 für meine Canon, schon zu analogen Zeiten, das im Bereich ab 200mm in einen Makro-Modus umgestellt werden konnte. Dann konnte man noch näher fokussieren und kleine Dinge schön groß abbilden. Immerhin konnte man so einen Abbildungsmaßstab von 1:2 erreichen. Ich hatte auch Zwischenringe, damit konnte man Dinge extrem groß abbilden nur die Verwendung war immer sehr fummelig.

Auf den letzten Klostergeister-Workshops hatte ich mehrmals ein richtiges Makro-Objektiv nutzen können, damals war es jeweils ein 100mm f/2.8 L von Canon. Wow, das hatte schon was. Jederzeit nah ran oder normales Portrait ohne umzuschalten, ohne aufzupassen oder etwas umzubauen. Aber der Preis… Das musste warten.

Nun habe ich mir inzwischen eine Micro-Four-Thirds Kamera gegönnt, die Olympus OM-D E-M1. Beim Kauf erhielt ich einen 200,- Euro Gutschein für ein Objektiv. Da war es um mich geschehen – Ich bestellte mir das 60mm f/2.8 Makro von Olympus. Das letzte Wochenende meinte es dann gut, die Sonne kam raus und so konnte ich das Makro mal ausführen.

Meine ersten Erfahrungen und einen wichtigen Tipp lest Ihr nach dem Klick

Schlanke, lange Röhre

Als ich das Objektiv bekam staunte ich wieder, weil das Objektiv so klein, so schlank und so leicht war. Irgendwann wird man sich daran im mFT-Bereich sicher gewöhnen aber mich überrascht es im Augenblick jedes mal wieder aufs Neue. Ich habe es auf die Waage gestellt – 184g, ein Fliegengewicht, es sieht schwerer und massiver aus und fühlt sich auch massiver an. Ein komisches Gefühl, wenn es dann leichter ist als man erwarten würde.

Mit Bajonett ist es etwa 9cm lang und es ist etwas über 5cm im Durchmesser. Ziemlich schnuffig vom Durchmesser her, dass es bei einer Brennweite von 60mm aber satte 90mm lang ist, hat mich trotzdem gewundert – obwohl ich natürlich weiß, dass wegen diverser Linsengruppen die Brennweite schon lange nichts mehr mit der Baulänge zu tun hat.

Eine Streulichtblende fehlt. Buh! Für so ein simples Teil zahlt man beim Original noch mal knapp 50,- Euro. OK, es gibt auch Nachbauten um 15,- Euro aber dann denke ich wieder – soll ich da wirklich sparen?

Fokuswege wie ein Pilgerweg

Normale Objektive mit Autofokus-Motor werden so konstruiert, dass die Fokuswege möglichst kurz sind – Kurze Wege sorgen für einen schnellen Fokus. Der Vorteil ist klar, Fokustaste gedrückt, ein kurzes Surren und schon ist scharf gestellt. Möchte man so ein Objektiv allerdings mal manuell fokussieren, wird es schwierig. Kaum dreht man am Fokusring auch nur einen halben Millimeter zu weit, schon ist man wieder aus dem Schärfebereich heraus. Klar, immer Abhängig von Blende und Abstand aber ich denke, die meisten werden das schon erlebt haben.

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Früher, als es noch kein Autofokus gab, waren die Objektive butterweich manuell zu fokussieren. Die Fokuswege waren deutlich länger als Heute und so konnte man sehr behutsam scharf stellen. Sehr hilfreich bei Arbeiten vom Stativ.

Das 60mm Makro von Olympus setzt dem Fokusweg nun die Krone auf. Noch nie hatte ich ein Objektiv mit so einem langen Einstellweg smile Man kann einen Bereich von 19cm bis unendlich einstellen und benötigt dafür bis zu 9 volle Umdrehungen am Fokusring.

Bis zu? Richtig, bis zu! smile

Der Fokusring ist nicht mechanisch sondern elektronisch. Fokus-By-Wire sozusagen. Man dreht also am Fokusring und schickt nur Drehimpulse an das Objektiv welches dann reagiert und die Linsen bewegt.

Entfernungsanzeige am 60mm f/2.8 Makro. Ein kleiner roter Strich, der an die Frequenzeinstellung alter Radios erinnert, zeigt die Entfernung an.
Entfernungsanzeige am 60mm f/2.8 Makro. Ein kleiner roter Strich, der an die Frequenzeinstellung alter Radios erinnert, zeigt die Entfernung an.

Der Witz ist nun: Dreht man ganz behutsam, ist der Einstellweg sehr lang. Man kann also extrem feinfühlig den Fokus justieren wenn es erforderlich ist. Bewegt man den Fokusring aber schnell, so kann man schon in 1,5 bis 2 Umdrehungen von einem Ende zum anderen fahren.  Eine wirklich interessante Lösung. Es dauerte tatsächlich ein Wenig, bis ich das kapiert hatte, anfangs dachte ich, ich würde spinnen smile

Autofokus – Nichts für Action

Der lange Fokusweg hat seinen Preis: Für schnelle Action taugt er nämlich nicht. Das Objektiv kommt bei schnellen Distanzänderungen einfach nicht hinterher. Auch beim erstmaligen Antippen kann es etwas länger dauern, bis der Fokus gefunden wurde.

Dies ist wohl eine Eigenart von Makro-Objektiven. Entweder man kann ein Objektiv feinfühlig einstellen oder es ist schnell. Wer sich schon mal gefragt hat, warum Canon neben einem genialen 100mm Makro auch noch ein 100mm ohne Makro im Programm hat – Das dürfte einer der Gründe sein.

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Um es dem Autofokus etwas einfacher zu machen und so zu schnelleren Ergebnissen zu gelangen, kann man am Objektiv verschiedene Fokus-Bereiche einstellen:

  • 0,19m bis unendlich – Der komplette Bereich. Hier muss man über nichts nachdenken weil vom 1:1 Makro bis zur Landschaft alles funktioniert, dafür kann der Autofokus schon mal mehrere Sekunden hilflos suchen oder man benötigt mehrere Anläufe bis es passt.
  • 0,4m bis unendlich – Für den Normalbetrieb sehr sinnvoll. Bei gängigen Objektiven kommt man auch oft nicht näher ran, bei Portraits, Landschaft, Reise, etc. ist man auch meistens weiter weg als 40cm. Der Autofokus muss den Nahbereich nicht prüfen was zur Folge hat, dass der Fokus wesentlich schneller gefunden wird.
  • 0,19m bis 0,4m – Für den Nahbereich. Hier sucht das Objektiv nur im Bereich direkt vor der Kamera und ich vermute, dass diese paar Zentimeter genau so aufwendig sind wie der komplette restliche Bereich. Warum? Weil die Schärfentiefe dramatisch abnimmt je näher man ans Motiv kommt. Im Nahbereich muss also wesentlich behutsamer gesucht werden als bei größeren Entfernungen.
Mit einem Drehrad lässt sich der Fokusbereich einschränken. Die 1:1-Position ist nur eine Wippe – einmal kurz auf diese Position geschubst, fährt das Objektiv auf die Nahdistanz.
Mit einem Drehrad lässt sich der Fokusbereich einschränken. Die 1:1-Position ist nur eine Wippe – einmal kurz auf diese Position geschubst, fährt das Objektiv auf die Nahdistanz.

Außerdem gibt es noch eine 1:1 Position. Den Einstellknopf kann man wie eine Wippe auf diese Einstellung schieben um das Objektiv anzuweisen, direkt auf die 1:1-Einstellung zu positionieren, also auf 19cm Abstand. Das erledigt das Objektiv dann vollautomatisch und recht flott.

Um mit dieser Einstellung sinnvoll zu arbeiten sollte man aber etwas berücksichtigen – Die Autofokus-Taste.

Makro und Autofokus?

Ich sag mal so – kann man machen, muss man aber nicht smile

Ignorieren wir mal die 1:1-Einstellung und nehmen einfach mal an, wir wollen einfach sehr nah ran an die Dinge, egal ob es noch näher ginge oder nicht. In diesem Fall funktioniert der Autofokus durchaus erstaunlich gut. Der Kamera ist es völlig egal, ob da nun ein Pferd oder eine winzige Blumenknospe fokussiert werden soll. Ich fand es sogar erstaunlich, wie gut der Autofokus im extremen Nahbereich zupacken konnte.

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Größtes Problem dabei ist die Bewegung. Eine Blüte bewegt sich auch beim kleinsten Luftzug minimal vor oder zurück. Hält man die Kamera in der Hand, so schwankt man selbst immer minimal vor und zurück. Im extremen Nahbereich reden wir von einer Schärfentiefe von unter einem Millimeter!

Kurzer Exkurs zur Schärfentiefe. Rufen wir mal den DOFMaster auf, stellen im mFT-Format eine Brennweite von 60mm ein und gehen auf die Nahdistanz von 19cm. Bei f/2.8 haben wir 0,6mm Schärfentiefe und selbst wenn wir abblenden auf f/11 liegen wir bei bescheidenen 2,3mm. Die Kamera freihändig so still zu halten und bei leichtem Windzug den richtigen Moment abzuwarten, wenn die Blüte wieder durch den Schärfetiefebereich huscht, ist eine echte Herausforderung

Bei Canon hilft der kontinuierliche Autofokus ein gutes Stück weiter. Hat man diesen beim Makro aktiviert, wird der Fokus ständig angepasst wenn sie die Kamera oder das Motiv minimal bewegen. Das funktioniert bei den Spiegelreflexkameras ziemlich gut. Bei der Spiegellosen OM-D ist dieser Trick zwar auch möglich, funktioniert aber nicht so gut wie bei der Canon. Die E-M1 nutzt beim kontinuierlichen Autofokus immerhin Phasen-Pixel oder ähnliches. Ich muss mich noch einlesen welche Unterschiede es im Einzelnen sind, aber Phasen-Autofokus ist nicht gleich Phasen-Autofokus.

Ich habe jedenfalls meistens den einfachen Autofokus verwendet – oder gar keinen.

Makro – 1:1 ohne Autofokus

Mit Autofokus ist beinahe unmöglich an die 1:1-Distanz zu kommen. Wer schafft es schon, die Kamera exakt auf 19cm vor das Motiv zu bewegen damit der Autofokus genau dort hin läuft?

Ich hatte auch ein Review-Video zu diesem Objektiv gesehen in dem die Einstellwippe, um das Objektiv auf 1:1 zu fahren, völlig verrissen wurde. Es sei total kompliziert diesen Hebel zu bewegen während man durch den Sucher schaut und versucht den Abstand zu halten etc.

Ich verstand erst gar nicht, was der Reviewer meinte und welches Problem er hatte – Bis ich das Objektiv selbst hatte und verstand: Er hatte es nicht verstanden smile Er sagte selbst, dass er kein Makro-Fotograf wäre und das erklärt auch sein Problem. Ich versuche das mal zu erläutern.

Im extremen Makrobereich fokussiert man normalerweise nicht mit Autofokus sondern entweder manuell oder durch minimales Bewegen der Kamera. Nun ist die Kamera aber ab Werk so eingestellt, dass der Auslöser auch gleichzeitig der Autofokus-Knopf ist. Halb durchgedrückt wird die Belichtung gemessen und fokussiert und letzteres ist genau das, was hier stört. Man fährt das Objektiv auf 1:1-Distanz, drückt den Auslöser halb durch und – Peng – fährt das Objektiv wieder wild durch den Fokusbereich smile Das muss das Problem des Reviewers gewesen sein.

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Ich hatte dieses Problem überhaupt nie, weil ich nicht mit dem Auslöser fokussieren sondern mit dem Daumen auf der AEL-Taste. Wer den Fokus nicht auf eine andere Taste legen möchte, der schaltet für die Makro-Aufnahmen einfach um auf manuellen Fokus.

Jetzt nämlich kann man mit dem Objektiv-Knopf schnell auf 1:1 fahren und dann die Kamera einfach so bewegen, bis das Motiv im Sucher scharf ist. Auslösen, fertig.

1:1 – Bitte was?

Was ist denn 1:1? Wie viel fach ist das jetzt vergrößert? Eigentlich ganz einfach.

Ich habe mich entschieden diesen Absatz auszulagern, damit ich bei Bedarf direkt darauf verweisen kann. Wenn Ihr mehr über Abbildungsmaßstäbe im Allgemeinen und die Vergrößerungsfaktoren im Besonderen erfahren möchtet, dann klickt hier: Maßstabsfragen.

Scharf – Verletzungsgefahr

OK, vielleicht etwas sehr auf die Kacke gehauen aber ernsthaft, dieses Objektiv bildet einfach rattenscharf ab. Das gilt zumindest für den Nahbereich. Wenn der Fokus sitzt, dann kann man sich die Fotos am Rechner heran zoomen bis jeder Pixel zu sehen ist und man hat noch immer ein dermaßen scharfes Bild vor sich, dass man glaubt, man könnte noch weiter zoomen. Ich habe Pferdenasen und -Mäuler fotografiert – noch weit, weit entfernt von 1:1 – und konnte Haare zählen. Im extremen Nahbereich erkannte ich, dass das feine weiße Puder auf einer Pflanze tatsächlich Salz war.

Salz

 

100% Ansicht vom Salz-Makro.
100% Ansicht vom Salz-Makro.

 

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100% Ansicht der Pferdenase
100% Ansicht der Pferdenase

Bisher habe ich kaum chromatische Aberrationen sichten können, für eine endgültige Aussage habe ich aber noch zu wenig mit dem Objektiv gearbeitet.

Die schärfe bei größeren Distanzen muss ich noch prüfen. Hier habe ich bisher wenig mit dem Objektiv gemacht, ist ja schließlich ein Makro smile

Was ist mit dem Bokeh, also dem Unschärfebereich? Blendet man ab, kann man durchaus die Form der Blendenlamellen erkennen und die ist dann nicht mehr rund sondern leicht eckig. Teilweise sind auch Doppellinien an Kontrastgrenzen zu erkennen. Ich würde sagen, dass das Bokeh durchaus weicher sein dürfte. Ich würde aber auch sagen, dass dies schon Meckern auf hohem Niveau ist.

Empfehlung oder nicht?

Es ist mein bisher erstes und einziges Makro für das Format. Ich kann also keine Vergleiche ziehen. Mir gefallen die Ergebnisse und mir ist klar, dass dies kein Objektiv für Sport-Action ist. Für Portraits, Reise und natürlich Makro werde ich es sicher häufiger einsetzen. Da ich aber nicht weiß, ob es von einem anderen Anbieter ebenfalls Makro-Objektive für mFT gibt und ich diese Objektive natürlich noch nicht im Einsatz hatte, kann ich auch nicht sagen, ob dieses 60mm Makro das beste Makro für die OM-D ist oder ob es im Vergleich seinen Preis wert ist.

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Ich kann nur sagen, dass mir bisher gefällt was ich sehe. Ich würde es wieder kaufen.

Habt Ihr ein Makro-Objektiv für Eure Kamera? Welches und wie oft nutzt Ihr es?


18 Kommentare

  1. Olympus-Thema, trotzdem Canon-Frage, ich hoffe, dass ist okay?
    Wenn du dich jetzt noch mal neu zwischen dem 85mm 1,8 und dem 100mm 2,8 mit Makro entscheiden müsstest, wie würdest du wählen? Ich weiß aus happyshooting, dass du das 85er sehr magst. Oder wäre die Makrofunktion des 100er jetzt doch interessanter, die Portraiteignung gleichwertig und die Makrofunktion der entscheidende Vorteil?

    1. Oha, knifflig. Das 85er ist schneller und f/1.8 ist nochmal eine gute Blendenstufe mehr Licht und Freistellung. Das 85er hat seine Fehler (Farbsäume) aber ist einfach richtig klasse. Das 100/2.8 Makro (ich rede immer vom L) hat einen extrem guten Bildstabi und eben 1:1 – kostet aber über das doppelte.

      Vielleicht mal so: 85/1.8 vs. 100/2.8 Makro (Ohne L!)? Ich würde das 85er nehmen weil es schneller ist und mir auch für Pferde Action taugt.

      Geld genug für das 100/2.8L Makro? Dann würde ich wohl mit dem Makro starten und gucken wie vielseitig ich es nutzen kann. Ggf. einfach auf ein gutes Gebrauchtangebot für das 85/1.8 warten als Ergänzung :)

      1. Vielen Dank für deine Einschätzung.

        Führt jetzt vom Thema Makro weg, ich hoffe nicht zu sehr.
        Ich suche noch eine Ergänzung zum vorhandenen Fuhrpark, mit dem ich mich meist in der Portraitrichtung bewege (24-70, 70-200, beide 2.8). Am 1.8er reizt eben die Blende und stört die große Nahdistanz. Am 100er reizt das Makro. Ich bilde mir ein, mit diesem Objektiv “eben mal noch schnell” den Ring, die Kerze,… bspw. bei einer Hochzeit einfangen zu können. Ohne permanent am Objektivwechseln sein zu müssen. Aber der Blendenbereich ist nun nich so dolle und ich mag doch die Freistellung… ;)
        Vielseitigkeit (100L) vs Spezialisierung (85)?

        Um den Weg zu Ursprungsthema zu finden: hier ein Makro – https://plus.google.com/117379508011262002885/posts/XA3nvGwhCUb
        Aufgenommen mit M42-Adapter, Balgen und Praktica-Objektiv – elende Fummelei. ;)
        In der Hoffnung, dass es besser funktioniert, einen 12mm Zwischenring besorgt. Liegt leider viel zu oft in der Tasche. Ist im Eifer des Gefechts dann doch nicht praktisch, den noch zwischen Objektiv und Body zu werfen. Da ist der Kampf mit dem Balgen dann eben doch eine andere und bewusstere Entscheidung für die Beschäftigung mit den kleinen Dingen des Lebens.

  2. @BU
    Wenn du nach einem Makro suchst, schau dir das Sigma 105mm 2.8 OS an. Das hat in der 100mm Makro Klasse das Beste Preis / Leistung Verhältnis. Das Canon L hat lediglich den Vorteil zum Sigma, dass es abgedichtet ist und der Stabi etwas besser ist. Ist in meinen Augen aber keine 300€ Aufpreis wert.

    1. Besten Dank für den Tipp, hatte ich so nich gar nicht auf dem Schirm. Beim Traumflieger wird der Autofocus kritisiert – kannst du dazu was sagen?

        1. Beim kritischen Autofocus bezog ich mich auf das von Ben angesprochene Sigma (http://www.traumflieger.de/objektivtest/open_test/sigma_105/overview.php): “Mit dem Autofokus hatten wir allerdings erhebliche Schwierigkeiten überhaupt eine Fokusebene sauber einzustellen – dies sogar im für Fokussierprobleme tendenziell etwas weniger anfälligen Kontrast-AF der Lifeview. Makrofotografen nutzen den AF-Betrieb eher seltener und können meist über Distanzänderung oder manuellen Fokus die Schärfeebene exakter legen – im Allroundbetrieb z.B. auch für Portraits kann die mangelhafte AF-Genauigkeit jedoch nachteilig sein.”

          1. @BU
            Die Traumflieger Reviews sind meiner Meinung nach immer etwas Vorsicht zu genießen. Meist werden hier Testaufbauten fotografiert, was wenig praxisnah ist. Geh doch einfach zum Fotohändler deines Vertrauens und teste die Objektive. Am besten du leihst sie dir nacheinander für ein, zwei Stunden aus und machst Fotos damit. Dann kannst du eigene Erfahrungen sammeln und entscheiden ob der AF zu langsam oder der IS zu schlecht oder die 1.8er Blende vielleicht doch zu offen ist, weil nur noch die Nasenspitze scharf ist.

            Grüße aus der Schweiz
            Markus

            PS: Von Tamron gibt es auch noch ein 90mm Makro das ganz gut sein soll.

  3. Wie wahrscheinlich die Meisten, habe ich die mFT als Ergänzung (vielleicht irgendwann einmal Ersatz?) zur DSLR geholt.
    Das ältere Nikon 105er (D) Makro habe ich mit Adapterringen angeflanscht und bin da sehr begeistert. Klar, Fokus ist zwangsweise manuell – finde ich aber bei Makros OK. Das Objektiv ist “rattenscharf”, hier ein Beispiel: https://plus.google.com/u/0/photos/+MarkusOberhoff/albums/6017840996661432977/6017840998770176898?sqi=114027843738378895200&sqsi=3b846e71-0443-4f9c-b6b1-fba14ec6d443&pid=6017840998770176898&oid=113338686436528309742
    Meine klare Empfehlung, wenn ihr bereits einen Fuhrpark habt, dann holt euch erst mal einen Adapter, bevor ihr aufrüstet. Insbesondere für Bereiche, in denen der AF nicht so wichtig ist :-)

  4. Zuerst einmal Klasse Artikel, wie immer sehr ausführlich und genau.
    Zur Frage von BU, ich besitze eine Canon 5D Mk3 und ich hatte das Canon 85 mm 1.8 und das Sigma 105 2.8 Makro zum testen Zuhause. Das Sigma ist echt super scharf aber es ist ein Makro und halt echt ein wenig langsam. Ich habe lange mit mir gerungen und habe dann doch das 1.8 behalten und das Sigma zurück gegeben. Es hat seine Macken aber es überwiegen die Vorteile. Ich fotografiere sehr viel Tiere vor allem Hunde in Bewegung dazu nutze ich wohl hauptsächlich mein absolutes traumobjektiv, das Canon 70 200 2.8 II L IS USM. Doch für ein wenig spezielle Fotos oder einfach mal ein Action Bild mit Blend 1.8 ist es einfach der Hammer. Das Sigma wäre echt toll für Detail Aufnahmen z.B. Augen, Nasen oder Pfoten Bilder. Dafür kann ich aber an der Vollformat auch mal ein wenig cropen. Mein Fazit daraus war suchst du ein Makro objektiv um 100 mm ist das Sigma die erste Wahl das muss nicht das Canon 100 sein außer du fotografierst viel im nassen oder in der Wüste.
    Sorry das mein Kommentar total am Thema vorbei ist, aber die Welle hat ein anderer losgetreten.

  5. Hallo Boris, mir wurde das Objektiv für eine Woche von einem Kollegen ausgeliehen, OHNE Streulichtblende. Hast Du dir eine gekauft und wenn ja, welche? Das geht aus dem Text nicht genau hervor. Solltest Du dir eine Streulichtblende gekauft haben, “stört” sie bei Makroaufnahmen, da sie selbst eine gewisse Länge hat?

    Viele Grüße, Ralph

    1. Ich habe noch keine dafür. Zitat: “Eine Streulichtblende fehlt. Buh! Für so ein simples Teil zahlt man beim Original noch mal knapp 50,- Euro. OK, es gibt auch Nachbauten um 15,- Euro aber dann denke ich wieder – soll ich da wirklich sparen?” :)

  6. Toller Bericht, mein Kompliment.
    Also ich habe mir im Dezember 2015 das 60 mm f 2.8 macro von Olympus (m. zuiko) gekauft. Das hatte eine Streulichtblende und 100€ Cash Back, freu!
    Ich bin einfach nur begeistert von dem Preisleistungsverhältnis??

  7. Hallo Boris

    Einen interessanten Artikel hast du hier zum 60er Oly Makro verfasst. Du sprichst im Ende deines Artikels die Schärfe im ” Unendlich-Bereich” an. Hast du hier noch etwas getestet? Ich besitze das Oly Makro auch und bin begeistert von den Makro Eigenschaften. Gerne verwende ich die 60mm jedoch auch als Landschaftstele. Hier bin ich leider etwas weniger begeistert. Die Schärfe lässt hier, jedenfalls bei meinem Exemplar, deutlich nach. An meiner OM-D brauche ich hierfür als Ersatz das exzellente Sigma 60mm, das im Landschaftsbereich (Unendlich) dem Oly Makro deutlich überlegen ist. Wie sind deine Erfahrungen im Bereich mit der Unendlich Einstellung? Ich freue mich über eine Antwort deinerseits.
    Gruss Reto

    1. Moin Reto, ich nutze das 60mm Makro tatsächlich eher nicht oder selten für Landschaften – Ich habe jetzt extra mal kurz in den Lightroom-Katalog gesehen und tatsächlich, da sind ein paar Landschaften dabei. Keine Schärfeprobleme die ich als solche erkennen würde – allerdings habe ich in diesem Fall auch eher Blende 4 eingesetzt. Ich müsste das genauer durchsuchen und analysieren aber Landschaften mit f/2.8 mache ich doch eher selten :) Vielleicht mache ich mal einen kurzen Folge-Beitrag dazu… schöne Idee :)

      1. Hoi Boris, also Landschaften lichte ich auch äusserst selten mit Offenblende ab. Ich habe die Schärfeleistung bei verschiedenen Blenden mit dem 60er Makro auch noch nie explizit getestet oder verglichen. Ich bin beim Fotografieren immer vorher aufs 60er Sigma ausgewichen :-) Aber bei Blende 5.6 bis 8 ist das Sigma schärfer. Es ist ja nicht so, dass das Oly Makro unscharf wäre! Oder ein richtiges Schärfeproblem hätte. Aber halt nicht ganz so scharf wie im Nahbereich, oder eben das Sigma. Besonders feine Strukturen, wie Winterbäume mit Raureif, kommen mit dem Oly nicht so messerscharf. Bin gespannt, was bei dir allenfalls raus kommt. Würde mich über einen Beitrag deinerseits freuen!
        Gruss Reto

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